Pressemitteilung

VEM-Gemeinschaft: Mehr als 60.000 Euro Nothilfe für Boko-Haram-Verfolgte

Evangelische Kirche von Kamerun hilft 50.000 Menschen auf der Flucht

  • Nr. 47/2015 
  • 9.2.2015
  • 2285 Zeichen

Der Terror von Boko Haram hat nun auf Nachbarstaaten Nigerias übergegriffen. Seit einigen Monaten werden auch Städte im Norden Kameruns angegriffen. Mittlerweile sind mehrere zehntausende Menschen aus Nigeria und Nordkamerun auf der Flucht vor dem Terror. Für 50.000 Flüchtlinge hat die Evangelische Kirche in Kamerun, eine Mitgliedskirche der Vereinten Evangelischen Mission, nun ein Nothilfeprogramm ins Leben gerufen.

Die Evangelische Kirche von Westfalen, die Evangelische Kirche im Rheinland, die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck, die Lippische Landeskirche und die Vereinte Evangelische Mission unterstützen das Programm mit insgesamt mehr als 60.000 Euro. Auch aus Afrika wurde schon Unterstützung zugesagt, unter anderem von der Kirche der Vereinigten Evangelischen Gemeinden am Lulonga aus der Demokratischen Republik Kongo.

Die Evangelische Kirche in Kamerun berichtet von grausamen Verbrechen im Norden des Landes: Die Terroristen nähmen Geiseln und versuchten, Lösegelder zu erpressen. Sie folterten und richteten Menschen in aller Öffentlichkeit hin – es seien dieselben Methoden, wie sie der „Islamische Staat“ in Syrien und dem Irak anwende. „An der nigerianischen Grenze zu leben, hat sich zu einem Albtraum entwickelt“, sagte ein Augenzeuge des Terrors. Gleichzeitig seien im Osten Kameruns 170.000 Menschen aus der Zentralafrikanischen Republik zu versorgen, die vor dem Bürgerkrieg dort geflohen seien.

„One refugee, one meal“ – „Ein Flüchtling, eine Mahlzeit“ – heißt nun die Aktion der Evangelischen Kirche in Kamerun. Möglichst viele Menschen, die in einer der Kirchengemeinden im Norden oder Osten des Landes Zuflucht suchen, sollen mindestens eine Mahlzeit pro Tag bekommen. Außerdem wollen die Kirchengemeinden eine Basis-Gesundheitsversorgung ermöglichen und nach Bedarf Medikamente und Kleidung verteilen. Die Kirche vertraut bei ihrer Aktion nicht nur auf Unterstützung aus dem Ausland. Sie hat auch in Kamerun selbst zu einer landesweiten Solidaritätsaktion aufgerufen. Bis zur Synode der Kirche im März sollen die Gemeinden landesweit für die betroffenen Regionen Spenden sammeln.