Pressemitteilung

Erneut Proteste gegen Kredit aus NRW für Pipeline-Bau in Ecuador

Meldung vom 14.5.02

  • 15.5.2002


Düsseldorf (epd). Die Proteste gegen den Kredit der Westdeutschen Landesbank (WestLB) für eine 500 Kilometer lange Ölpipeline durch Ecuador gehen weiter. Rund ein Dutzend Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace demonstrierten am Dienstag vor dem Gebäude der WestLB in Düsseldorf gegen die Abholzung des Urwaldes für das umstrittene Projekt. Anlässlich der Bilanz-Pressekonferenz der Bank erneuerten sie ihre Forderung nach einem sofortigen Ausstieg aus dem Projekt.


Aus Umweltschutz-Gesichtspunkten sei die Bilanz der WestLB „verheerend“, sagte Greenpeace-Waldexperte Oliver Salge. „Zerstörte Urwälder, verseuchte Seen und Flüsse und vernichteter Lebensraum für seltene Tierarten werden die Folge des geplanten Pipelinebaus sein“, sagte Salge. Um die Pipeline voll auszulasten, müsste Ecuador seine Erdölproduktion verdoppeln. Daher sei geplant, neue Ölfelder im bisher unberührten Urwald zu erschließen.


Scharfe Kritik übte der Umwelt-Aktivist auch an der nordrhein-westfälischen Landesregierung als Hauptaktionär der Bank. Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD) müsse endlich für einen Stopp der Kreditzahlungen für das Projekt sorgen. Auch der Bericht von Finanzstaatssekretär Harald Noack, der sich in Ecuador ein eigenes Bild von dem Projekt machen wollte, stehe noch aus, bemängelte Salge. Ebenso habe es bis heute keine Stellungnahme zu einer von Greenpeace eingelegten Aufsichtsbeschwerde gegen die Landesregierung gegeben.


Nach Angaben der Organisation „Rettet den Regenwald“ sind am Montag in Ecuador erneut Pipeline-Gegner verhaftet worden. Die Umweltorganisation kritisierte außerdem ein von der WestLB in der vergangenen Woche vorgelegtes Gutachten zum Pipeline-Projekt als „manipulativ und voller Fehlinformationen“. (d51027/14.5.02)


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