Pressemitteilung

Oberkirchenrätin Barbara Rudolph bei der Mettenschicht im Saarland

„Gottes Weisheit reicht tiefer als Du hinab steigen kannst“

  • Nr. Pressemitteilung 99/2012
  • 29.6.2012
  • 2053 Zeichen

Den Trost der Bergleute, von dem schon die Bibel im Buch Hiob berichtet, hat Oberkirchenrätin Barbara Rudolph bei der Mettenschicht zum Ende des Steinkohlebergbaus im Saarland heute Abend (vgl. Sperrfrist!) nicht nur den Bergleuten und ihren Familien in Ensdorf in Erinnerung gerufen: „Gottes Weisheit reicht tiefer als Du hinab steigen kannst. Weil Gott hinunter reicht, tiefer als die letzte Tiefe, weiter als die weiteste Weite. Weil es in Gottes Namen keinen freien Fall gibt, darum, Hiob, hast Du Hoffnung, bist Du nicht allein. Bist Du gehalten. Lerne von den Bergleuten“, sagte das hauptamtliche Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland und bezog sich dabei auf die Figur des Hiob aus dem Alten Testament. Hiob verliert Familie, Besitz und Gesundheit, hadert wegen seines Schicksals mit Gott, aber gibt am Ende den Glauben an Gott doch nicht auf.

Das Ende des traditionsreichen und doch modernen Bergbaus an der Saar bedeute, dass Menschen, Arbeiter, Familien, eine ganze Region zwar nicht in den freien Fall, aber auf neue unbekannte Wege gestellt werden, so Oberkirchenrätin Rudolph, selbst Tochter eines Bergmanns vom Niederrhein. Die Passage aus dem Buch Hiob (Kapitel 28, Verse 1-14 und 22), auf die sie sich in ihrer Ansprache bezog, zeige: „Hiob hat das nicht einfach geglaubt, er hat gekämpft, gestritten, geweint, geschimpft, und dann doch begonnen auf die Bergleute zu sehen, zu ahnen, dass auch jetzt, auch heute Gott ihn trägt und hält. Dass Gott ihm von vorn, jenseits des Horizonts entgegen kommt.“ Dass Gott den Menschen auf neuen, unbekannten Wegen entgegen komme, gelte auch heute und auch für die Menschen, die nun mit dem Ende des Bergbaus leben müssten. Dies, so Barbara Rudolph, sei nicht einfach: „So liegt vor uns eine neue, schwere Arbeit, nämlich die Erinnerung in Dankbarkeit und Freude zu verwandeln. Aber schwere Arbeit sind Bergleute gewohnt, und der Unterstützung durch ihre Gemeinden und Kirchen können Sie gewiss sein.“