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Andacht: Wer Kirche baut, braucht Gottvertrauen statt Machbarkeitsideologie
Zu einem Perspektivwechsel hat Prof. Dr. Reiner Knieling die rheinische Kirche in seiner Andacht über die 3. These der Barmer Theologischen Erklärung aufgerufen. Gottvertrauen statt Machbarkeitsideologie, das ist nach dem Leiter des Gemeindekollegs der Vereinigten Evangelisch-lutherischen Kirche Deutschlands die Voraussetzung, um die Kirche der Zukunft zu gestalten.
„Häufig verstehen wir soziale Systeme, auch Kirche, wie eine – vielleicht komplizierte, aber grundsätzlich beherrschbare – Maschine“, sagte Knieling in seiner Andacht am Freitagmorgen. Bei einer defekten Maschine nur die Schrauben nachziehen zu müssen, um sie wieder in Gang zu setzen, entspreche jedoch mehr den eigenen Wünschen nach Machbarkeit und komme eher aus dem mechanischen Weltbild des 19. Jahrhunderts als aus dem Gottvertrauen, von dem die 3. These der Barmer Theologischen Erklärung spreche. Kirche habe – so die These – „als die Kirche der begnadigten Sünder zu bezeugen, dass sie allein sein Eigentum ist, allein von seinem Trost und von seiner Weisung in Erwartung seiner Erscheinung lebt und leben möchte.“
Angesichts der angespannten Haushaltslage und der bevorstehenden Strukturveränderungen müsse sich die rheinische Kirche auf Entdeckungsfahrt in Neuland begeben, ohne dafür schon eine Landkarte zu besitzen, sagte Knieling. Das schubse in Gottvertrauen. „Barmen III lockt uns in die Zukunft Gottes; in das Vertrauen auf Gottes Präsenz und Geisteskraft; in den Mut, uns auf den schwankenden Boden im komplexen Gelände zu begeben; in die Freiheit, Kirche neu und anders zu denken.“
Wie das gehen kann, zeigte Knieling an einem Beispiel aus der katholischen Kirche Frankreichs. Die Diözese Poitiers denke Gemeinde seit Jahren konsequent von den handelnden Personen und ihren Kräften her statt von den hergebrachten Aufgaben. Es müsse nicht mehr möglichst viel möglichst lange aufrechterhalten werden. Wofür sich Menschen bereit erklären, das geschehe. Anderes bleibe vorübergehend oder dauerhaft liegen.
Das führe jedoch nicht zu Abbrüchen, sondern sorge für die nötige Flexibilität, Kirche nach den Gegebenheiten vor Ort zu bauen: „Manchmal wuchsen aus der Brache auch neue Kräfte und Ideen“, sagte Knieling zu den Erfahrungen aus Poitiers. „Ist es Ironie der Geschichte, dass unsere katholischen Schwestern und Brüder das Priestertum aller Gläubigen neu entdecken und die Kirche konsequenter von unten her denken, als im presbyterial-synodalen System vorgesehen ist?“, so Knieling weiter zur rheinischen Landessynode.
Hinweis: Dies ist ein archivierter Beitrag vom Freitag, 17. Januar 2014. Die letzte Aktualierung erfolgte am Freitag, 17. Januar 2014. Grundsätzlich verändern wir Achivbeiträge nicht, ggf. sind einzelne Informationen und Links veraltet.
Bad Neuenahr / 17.01.2014
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