Pressemitteilung

Reformationsmahl mit Tischrede und ein ökumenischer Gottesdienst in zwei Kirchen

Am Montag beginnt das Jubiläumsjahr zu 500 Jahren Reformation

  • Nr. 145/2016
  • 28.10.2016
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Ratingen/Wuppertal/Köln/Offenbach/Mainz. Am kommenden Montag, 31. Oktober 2016, beginnt mit dem diesjährigen Reformationstag auch in der Evangelischen Kirche im Rheinland das Reformationsjahr, in dem 500 Jahre Reformation gefeiert werden. Zum Auftakt hält Präses Manfred Rekowski am Mittag des Reformationstages beim 4. Ratinger Reformationsmahl eine Tischrede mit dem Titel „Suchen und finden, was zu Christus führt – Martin Luther und die Bibel“. Abends predigt er dann in Wuppertal im Ökumenischen Gottesdienst, der in der (evangelischen) Gemarker Kirche beginnt und in der (katholischen) Kirche St. Antonius fortgesetzt wird.

Zum Reformationsmahl laden die Evangelischen Kirchengemeinden in Ratingen und die Neander-Diakonie um 12 Uhr in die Evangelische Stadtkirche, Lintorfer Straße 18, ein. Martin Luther hat im Kreis der Gäste in seinem und seiner Frau Katharinas Haus oft seine „Tischreden“ gehalten, in denen er in persönlichem und zuweilen auch drastischem Ton zu Fragen von Kirche und Theologie, Politik und Alltag Stellung nahm. Daran knüpft auch Präses Rekowski in diesem Jahr an. Und weil es um Luther und die Bibel geht, wird der oberste Repräsentant der rheinischen Kirche, die sich von Emmerich bis Saarbrücken erstreckt, die Heilige Schrift auch ganz handfest unter das Volk bringen – in Form der gerade erschienenen revidierten Lutherbibel 2017. Pfarrer Frank Schulte, Theologe und ambitionierter Hobbykoch, kocht zusammen mit Ehrenamtlichen für die Gäste.

„Wort, das lebt und spricht“ ist der abendliche Gottesdienst in Wuppertal überschrieben, den die Evangelische Kirchengemeinde Gemarke-Wupperfeld und die Pfarrgemeinde St. Antonius am Reformationstag ökumenisch feiern – und in beiden Kirchen, die nur wenige hundert Meter im Zentrum des Stadtteils Barmen voneinander entfernt liegen. Die Feier, in der Manfred Rekowski die Predigt hält, beginnt um 19 Uhr in der Gemarker Kirche, Zwinglistraße 5.

„Weite wirkt!“ – nicht nur in Köln

Reformation ist nicht nur etwas für Evangelische: Das macht Oberkirchenrätin Barbara Rudolph am Reformationstag in Köln deutlich. Sie predigt in der Reformationsfeier des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region, die um 18 Uhr in der Kölner Trinitatiskirche, Filzengraben 4, beginnt. Gemeinsam mit den evangelischen Christinnen und Christen vor Ort stellt Rudolph, hauptamtliches Mitglied der rheinischen Kirchenleitung und Leiterin der Abteilung „Theologie und Ökumene“ im Landeskirchenamt die Entdeckungen der Reformation in den breiten Raum der Ökumene: „Weite wirkt“ heißt das Motto der Kölner Reformationsfeier. Wie können die reformatorischen Erkenntnisse heute zu mehr Freiheit führen? Was haben die Reformatoren damals entdeckt, das heutigen Menschen den Horizont erweitern kann?

Bei den Reformationsfeierlichkeiten der benachbarten Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, die am Montag um 18 Uhr mit einem Gottesdienst in Mainz beginnen, vertritt Vizepräses Christoph Pistorius die rheinische Kirche, zu der auf hessischem Gebiet mit Wetzlar und Braunfels zwei Kirchenkreise gehören. Schon am Sonntag, 30. Oktober, 15.30 Uhr, nimmt Vizepräses Pistorius an einer Podiumsdiskussion in der Abteikirche Offenbach am Glan teil, mit der der Kirchenkreis Obere Nahe sein Jubiläumsjahr der Reformation beginnt.

„Ich bin vergnügt, erlöst, befreit“

Bis zum Reformationstag 2017 gibt es in den 719 Gemeinden und 38 Kirchenkreisen der Evangelischen Kirche im Rheinland zahllose Gottesdienste, Vorträge, Feste usw., mit denen die Protestantinnen und Protestanten zwischen Niederrhein und Saarland der 500 Jahre Reformation erinnern. Und auch auf landeskirchlicher Ebene gibt es viele Veranstaltungen und Aktionen: Sie stehen unter dem Motto „Ich bin vergnügt, erlöst, befreit“, in Anlehnung an einen Psalm des niederrheinischen Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch.

„Die Evangelische Kirche im Rheinland legt das Hauptaugenmerk im Reformationsjahr nicht auf die Erinnerung eines historischen Ereignisses außerhalb des Rheinlands, den sogenannten Thesenanschlag Luthers am 31. Oktober 1517 in Wittenberg. Vielmehr blickt sie gemeinsam mit den Geschwistern der Ökumene auf den, um den es uns allen geht, weil er der Welt Erlösung allein aus Gnade im Glauben gebracht hat: Jesus Christus“, hatte Präses Manfred Rekowski am Montag dieser Woche auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf gesagt, bei der das Programm der kommenden zwölf Monate vorgestellt wurde. Das Reformationsjubiläum sei deshalb ein Christusfest. „Entsprechend plant die rheinische Kirche 2017 bewusst ökumenische Feiern mit den Partnern besonders aus der römisch-katholischen Kirche“, so Rekowski.

Einen Überblick über die Planungen der Evangelischen Kirche im Rheinand, zu denen auch 95 Gottesdienste an ungewöhnlichen Orten, das Pop-Oratorium Luther u. v. m. gehören, finden Sie hier