Pressemitteilung

Kritik am Neuen Kirchlichen Finanzwesen soll in die Umsetzung einbezogen werden

Moratorium für Großprojekt beschlossen

  • Nr. 26/2010
  • 4.2.2010
  • 2563 Zeichen

Der bisherige Prozess zur Einführung des Neuen Kirchlichen Finanzwesens (NKF), hat nicht den Erfolg und den Ertrag gebracht, die notwendig wären, um das NKF im gesamten Gebiet der Evangelischen Kirche im Rheinland erfolgversprechend einzuführen. Das stellte die Landessynode in ihrer heutigen Beratung am Vormittag fest. Für das Jahr 2010 wurde mit großer Mehrheit ein Moratorium beschlossen. Kritische Anfragen aus den Kirchenkreisen und den Gemeinden und die Erfahrungen anderer Landeskirchen und Kommunen sollen in den Umsetzungsprozess einbezogen werden.

Das sei kein „Blankoscheck“ für das Projekt und die Kosten, hieß es in der Aussprache. Betont wurde auch, dass der Zeitaufwand für die Arbeit mit NKF bei der geplanten Erarbeitung der Abschätzungen von Nutzen, Aufwand und Kosten berücksichtigt werde. Das Ziel, die so genannte Doppik einzuführen, wurde beibehalten. Das sei auch in den Synodenbeschlüssen 2005 und 2006 festgelegt worden, betonte Hans-Peter Bruckhoff, Superintendent des Kirchenkreises Aachen, und weiter: „Das Projektmanagement war falsch, das Produkt nicht“. Die vorgesehenen Korrekturen in der Umsetzung wurden begrüßt: „Es wurde ein Verfahren gefunden, um im nächsten Jahr qualifiziert entscheiden zu können – das zeigt die Stärke unseres presbyterial-synodalen Systems“, so Manfred Rekowksi, Superintendent des Kirchenkreises Wuppertal.

Die Einführung des NKF für die Kirchengemeinden, die Kirchenkreise, die landeskirchliche Ebene und die kirchlichen Einrichtungen hat die Landessynode 2006 beschlossen. Das NKF bietet die Möglichkeit, finanztechnisch fundierte und an Ergebnissen orientierte Entscheidungen zu treffen. Dies geschieht durch die kaufmännische Buchführung, die Doppik, durch ein Haushaltsbuch und durch eine Kosten- und Leistungsrechnung. Das neue Finanzwesen soll Werte und deren Verbrauch besser darstellen und das Kostenbewusstsein fördern. Mit seiner Einführung schließt sich die evangelische Kirche an die Entwicklung im öffentlichen Bereich an. Staatliche Einrichtungen und zum Beispiel auch die Diakoniestationen buchen schon kaufmännisch. Im Jahr 2010 sollen nun die entwickelten Regelungen zur Umsetzung insbesondere hinsichtlich ihrer praktischen Umsetzbarkeit überprüft werden. Der Landessynode 2011 sind u.a. ein überarbeiteter Projektauftrag, ein Projektstrukturplan und das Projektbudget vorzulegen.