
„Botschafterinnen des Friedens“: Der Freiwilligendienst von Wiebke Ensslin und Viktoria Riedel im Heilpädagogischen Zentrum und der Werkstatt geht jetzt zu Ende.
Kultur und Freiwillige
Das Arbeitszimmer von Alexander Puschkin auf dem elterlichen Gut Michailowskoje.
Am letzten Tag unserer Reise steht Kultur auf dem Programm. Die Pskower sind sehr stolz darauf, dass Alexander Puschkin (1799-1837) auf dem ihrem Gebiet zum russischen Nationaldichter reifte. Als Staatsfeind wird er vom Zaren auf das elterliche Gut Michailowskoje verbannt.
In der romantischen Landschaft, durch die wir mit der rheinischen Delegation wandern, verbringt der literarische Freigeist seine fruchtbarsten Schaffensjahre. Von dort aus hält er auch Kontakt zu den aufständischen Dekrabisten. Spottgedichte über Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens bringen ihn immer wieder in Konflikt mit der allgegenwärtigen Zensur. Zugleich preist er das Leben der Kleinen Leute in den Dörfern. Die Verehrung Puschkins ist in Russland ungebrochen.
Zu seinem Geburtstag am 6. Juni pilgerten früher 200.000 Menschen nach Michailowskoje, heute sind es immerhin noch 30.000, die dann seine Gedichte unter offenem Himmel hören. Wir erahnen das besondere russische Lebensgefühl, das in dieser großen Kulturnation stets von einer gewissen Melancholie begleitet ist.
Die Botschaft des Friedens zwischen den Völkern ist hochaktuell
An unserem Ausflug auf das Land nehmen auch die beiden Freiwilligen Wiebke Ensslin und Viktoria Riedel teil. Ihr Dienst im Heilpädagogischen Zentrum und der Werkstatt geht jetzt zu Ende. Der Auslandsfreiwilligendienst (www.aktiv-zivil.de) ist ein wichtiger Baustein der Versöhnungsarbeit der Evangelischen Kirche.
Und die beiden jungen Frauen sind wie ihre vielen Vorgängerinnen und Vorgänger großartige Botschafterinnen des Friedens zwischen den Völkern. Eine Botschaft, die 75 Jahre nach dem deutschen Überfall auf die damalige Sowjetunion und 25 Jahre nach Beginn der Partnerschaft mit Pskow hoch aktuell ist.
- Russische Notizen 1 Die Reise
- Russische Notizen 2 Misstrauische Nachbarn?
- Russische Notizen 3 Tag der Trauer, Tag der Versöhnung, Tag der Hoffnung
- Russische Notizen 4 Wunder von Pskow: Was sich nicht ändern soll
- Russische Notizen 5 Lebensperspektiven geschaffen
- Russische Notizen 6: Kultur und Freiwillige
ekir.de / Klaus Eberl / 27.06.2016
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