Pressemitteilung

WDR-Rundfunkbeauftragter Dr. Gerd Höft geht in den Ruhestand

Offizieller Amtswechsel am 2. Dezember / Nachfolgerin Petra Schulze

  • Nr. 104/2011
  • 17.10.2011
  • 3766 Zeichen

Nun verlässt er die „Schaltstelle zwischen der Institution Kirche und den Massenmedien“: Dr. Gerd Höft, der Beauftragte der rheinischen, westfälischen und lippischen Landeskirche und der Vereinigung evangelischer Freikirchen (VEF) beim Westdeutschen Rundfunk (WDR) geht in den Ruhestand. Der Theologe scheidet in der Überzeugung aus, dass die Rundfunkarbeit „für die Zukunft der Kirche von entscheidender Bedeutung“ ist. Als Leiter hat er seinen Teil an dieser Zukunftsarbeit nun vollbracht: zum einen durch Lobbyarbeit zwischen Sender und Kirchen, sprich intensive Vernetzungsarbeit und Verständniswerbung, nicht zuletzt auf den Führungsebenen, also bei Intendanz, Wellenchefs und Kirchenleitungen. Hier hinterlässt Höft ein „ausgesprochenes Vertrauensverhältnis“ und „hervorragende Kontakte“, so Vizepräsident Christian Drägert.

Zweite Aufgabensäule war die Ermutigung und Anregung der Autorinnen und Autoren der kirchlichen Verkündigungssendungen. Mit anderen Worten: Höft hat für kontinuierliche Aus- und Fortbildung der Pfarrerinnen und Pfarrer für die Rundfunkandachten gesorgt, unter anderem Interviewtrainings, sowie neue Formate wie die O-Ton-Andachten entwickelt. Weil in seinen Ohren Morgenandachten danach geklungen hatten, als wüssten die Autoren nicht wirklich über Themen wie zum Beispiel Arbeitslosigkeit, Alkoholismus oder Ehekrise Bescheid, habe er das Konzept von Andachten entwickelt, in denen Betroffene interviewt werden, berichtet Höft. So kamen die authentischen O-Töne von Menschen ohne Arbeit, von Alkoholikern, von Ehepartnern in die Beiträge. Stolz blickt Höft auch auf die Popsong-Andachten zurück: Darin wurde den Botschaften beliebter Songs nachgespürt. Das letzte Format, das er noch entwickelte, ist die Choralandacht. In hörfunkgerechter Form können Autoren/innen in zehn Minuten ihrer ganz persönliche Beziehung zu einem Choral nachspüren.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Rheinland aufgebaut

Geboren am 28. Oktober 1948 in Friedrichsthal/Saar, studierte Höft Evangelische Theologie, Philosophie und Altamerikanistik in Saarbrücken, Hamburg und Tübingen. Theologische Examina, Vikariat und ein Gemeindepfarrdienst in Hamburg schlossen sich an, außerdem eine erste Zeit als so genannter Pastoralassistent in der Rundfunkarbeit. Darauf folgten Jahre im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik in Frankfurt/Main, bevor Höft nach Düsseldorf wechselte. Dort baute er ab 1986 die kirchliche Privatfunkarbeit auf und ab 1987 die Presse- und Informationsarbeit der Evangelischen Kirche im Rheinland, wurde also deren erster Pressesprecher.

1992 kam dann der Wechsel als WDR-Rundfunkbeauftragter. Dabei nahm sich der Theologe auch die Zeit, die Arbeit wissenschaftlich zu durchleuchten. „Rundfunkgemäße Verkündigung im Wandel. Aspekte der Runkfunkhomiletik mit besonderer Berücksichtigung der Morgenandachten“ lautet seine 2001 abgeschlossene Promotion, die eine Lanze bricht für eine an empfänger-orientierte, verständliche Verkündigungsarbeit in Radio und Fernsehen. Statt den Interessen der Kirchen zu dienen, müsse sich die Rundfunkarbeit in die Dienste der Adressaten stellen, also der Fernsehzuschauerinnen und Zuschauer, sowie der Radiohörerinnen und Hörer.

Am 2. Dezember wird Dr. Gerd Höft verabschiedet und seine Nachfolgerin Petra Schulze eingeführt. Zu der Feier mit geladenen Gästen werden an der Spitze unter anderem WDR-Intendantin Monika Piel und WDR-Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz erwartet.