Auszeichnung für Mülheimer Ukraine-Hilfen

Mit bewegenden Eindrücken und einer frisch verliehenen Auszeichnung im Gepäck kehrt Birgit Hirsch-Palepu, Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes, aus Warschau zurück. Dort nahm sie den Hauptpreis der Diakonie Polen „Barmherziger Samariter“ in Empfang, den sie stellvertretend für den Mülheimer Ukraine-Krisenstab entgegennahm.

Auf Initiative von Birgit Hirsch-Palepu haben die Mülheimer Diakonie, der Kirchenkreis An der Ruhr und die Jüdische Gemeinde Mülheim-Duisburg-Oberhausen gemeinschaftlich Spenden gesammelt, die sowohl ukrainischen Geflüchteten in Mülheim zugutekommen als auch Geflüchteten, die in grenznahem Gebieten wie Polen, der Republik Moldau und Tschechien Hilfe suchen.

Preisverleihung an Birgit Hirsch-Palepu bei der Gala Ubi Caritas 2025 (Foto: Malgorzata Fruba)

 

Diakonie-Geschäftsführerin Birgit Hirsch-Palepu nahm die Auszeichnung im Rahmen einer feierlichen Gala in der Warschauer Dreifaltigkeitskirche entgegen. Ausrichter waren die evangelische, katholische und die orthodoxe Kirche in Polen mit ihren Wohlfahrtsverbänden Diakonie, Caritas und Eleos. In der Laudatio für die Hilfsaktion aus Mülheim würdigte Bischof Ryszard Bogusz, Präses der Diakonie Polen, den besonderen Einsatz – und hob besonders die langjährige Verbundenheit hervor. Die Hilfe beschränkte sich nicht auf die ersten Monate nach Kriegsbeginn, sondern verfestige sich über Jahre.

Den Anfang machte eine riesige Spendenaktion direkt zu Kriegsbeginn: Zahlreiche Mülheimer:innen spendeten in den Jahren 2022 und 2023 Kleidung, aber auch Hygieneartikel und Lebensmittel. Birgit Hirsch-Palepu klärte damals im direkten Kontakt mit Wanda Falk, Generaldirektorin der Diako-nie Polen, was genau benötigt wurde. „In den ersten Kriegswochen flüchteten viele Ukrainer:innen – vor allem Frauen und Kinder – nach Polen und überforderten durch ihre große Anzahl das dortige Hilfenetz“, erinnert sich Birgit Hirsch-Palepu. „Die Sachspenden, die in Mülheimer Gemeindehäusern, Schulen und weiteren Einrichtungen gesammelt wurden, waren da ei-ne lebenspraktische Soforthilfe, die direkt bei den Menschen angekommen ist.“ Das Diakoniewerk Arbeit & Kultur organisierte mit einer unterstützenden Spedition den Transport der insgesamt über 1.000 Kisten nach Nadarzyn, in das größte Zentrum für aus der Ukraine Geflüchtete in Polen.

Preisträger 2025 (Foto: Michal Karski)

 

Diakonie Polen zeichnet Mülheimer Hilfsaktion mit dem „Barmherzigen Samariter“ aus

Aus diesem ersten Kontakt wurde in den Folgejahren eine gute Zusammenarbeit zwischen der Diakonie Polen und der Diakonie Mülheim als Bindeglied zum evangelischen Krisenstab „Mülheimer Ukrainehilfen“. Durch weitere Hilfestellungen konnte die Diakonie Polen, wie Bischof Ryszard Bogusz berichtet, ukrainische Geflüchtete unterstützen, „die sich keine eigene Unterkunft leisten können, oder Menschen mit Behinderungen, die Mittel für spezielle medizinische Untersuchungen benötigen“.

All dies, betont Birgit Hirsch-Palepu als Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes, wäre ohne die große Unterstützung der Spender:innen nicht möglich: „Wir danken allen Mülheimer:innen, die zu dieser großartigen Sammlung beigetragen haben. Es ist schön und ermutigend zu sehen, dass die Hilfe für Kriegsflüchtlinge in Not von so vielen Menschen getragen wird. Uns in Mülheim ist es eine Herzensangelegenheit, allen Menschen zu helfen – jenen in Mülheim und an den Orten, an denen angesichts des Krieges in der Ukraine noch viel größerer Hilfebedarf besteht. Wir sind froh und dankbar, so viele tolle und zuverlässige Partner gefunden zu haben – allen voran die Diakonie Polen, der ich für die Auszeichnung mit dem Preis ,Barmherziger Samariter‘ herzlich danke. Es ist eine große Ehre und Freude, dass unser Engagement in den vergangenen Jahren so gewürdigt wurde. Ich freue mich sehr auf die weitere Zusammenarbeit und bin überzeugt, dass wir auch in Zukunft noch viel gemeinsam bewirken können.“

Der Preis

Seit 2007 zeichnet die Diakonie Polen Institutionen und Einzelpersonen für ihr Engagement in der diakonischen (karitativen) Arbeit und in der Hilfe am Nächsten aus. Die Gewinner des Hauptpreises erhalten die Statuette des „Barmherzigen Samariters“. In diesem Jahr war die „Diakonie Mülheim“ einer von insgesamt zehn Preisträgern.

Fotos: Michal Karski / Malgorzata Fruba, Diakonie Polen

  • 31.10.2025
  • Annika Lante
  • Red