Evangelisches Kirchenparlament tagte in Meiderich

Fester Rahmen jeder Tagung des evangelischen Kirchenparlamentes in Duisburg sind der Gottesdienst zum Auftakt und die Andacht zum Beginn des zweiten Tages. Bei der Zusammenkunft der Synodalen am 7. und 8. November war das nicht anders, und so riefen die Predigtworte von Pfarrer Frank Hufschmidt und die mahnende Andacht von Pfarrer Sören Asmus in Erinnerung, was zählt: Sich zu weigern, den Traum vom Frieden aufzugeben, wie Pfarrer Hufschmidt eindrucksvoll ausführte, und sich gegen Antisemitismus zu wehren, indem man sich auf die Seite der Menschen stellt — „aller Menschen“, wie Pfarrer Asmus hervorhob. Predigt und Andacht sind hier nachzulesen.

Die nachdenklichen Worte klangen lange nach, auch wenn die Synodalen – die gewählten Vertreterinnen und Vertreter aus den Gemeinden und berufene Mitglieder – schnell vom Geschäftsalltag einer Synodentagung eingeholt wurden: Zunächst standen Jahresberichte der Gemeinden, Einrichtungen und Werke auf der Tagesordnung, allen voran der Bericht des Superintendenten, dessen schriftlicher Teil hier nachzulesen ist.

Dem Punkt folgten Diskussion und Verabschiedung der Haushaltspläne des Kirchenkreises und des Bildungswerkes für das nächste Jahr. Bei der Haushaltsplanung der Kirchensteuerverteilung des Kirchenkreises Duisburg für das Jahr 2026 ergibt sich dieses Bild: Mit 54.234 Mitgliedern in den 11 Gemeinden des Duisburger Kirchenkreises gerechnet, wird für das Haushaltsjahr 2026 eine Summe von ca. 13.263.000 Euro an geschätztem Brutto-Kirchensteueraufkommen einkalkuliert. Im Vorwegabzug werden Gelder für u.a. Gemeindepfarrstellen, kreiskirchliche Pfarrstellen oder z.B. der Trägeranteil für die Kindergartenarbeit entnommen. Nach diesen Abzügen erhalten die Gemeinden von der restlichen Summe von 7.385.000 Euro einen anteiligen Verteilbetrag von 75,36 %, der Kirchenkreis 24,64%. Das ist geringfügig weniger als im Vorjahr. Grund, sich zurückzulehnen gibt es nicht, denn auch die günstigsten Prognosen zur Finanzentwicklung bis 2035 gehen von einem starken Rückgang der Finanzmittel aus. Auf Kirchenkreisebene läuft dazu der im Juni 2025 von der Synode beschlossene Prozess „Wirken mit weniger“: Schon in fünf Jahren werden bei den gemeindeübergreifenden Aufgaben min. 800.000 Euro fehlen. Die Zahl der Gemeindepfarrstellen soll deshalb schrittweise von 21,5 Stellen im Jahr 2025 auf 13,75 Stellen im Jahr 2030 reduziert werden. Darüber hinaus wird eine Erhöhung der Refinanzierungen für mischfinanzierte kreiskirchliche Arbeitsfelder angestrebt und der Übergang des Bildungswerkes und der Beratungsstelle in diakonische Trägerschaft geprüft. Im Sommer wird „Wirken mit Weniger“ erneut auf der Tagesordnung stehen.

Vor Beratungsende zückten die Synodalen ein letztes Mal ihre Stimmzettel und besetzen durch ihre Voten einige Fachausschüsse. Sie wählte zudem mit großer Mehrheit Pfarrer Tillmann Poll aus der Gemeinde Hochfeld-Neudorf zum 2. stellvertretenden Scriba und Presbyter Oliver Teichert aus Ruhrort-Beeck zur Stellvertretung des 3. Synodalältesten in den Kreissynodalvorstand. Dieses Gremium leitet den Kirchenkreis im Auftrag der Synode zwischen ihren Tagungen.

Zur nächsten Tagung kommt die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg am 29. und 30. Mai 2025 zusammen. Infos zum Evangelischen Kirchenkreis Duisburg, den Gemeinden und Einrichtungen gibt es im Netz unter www.kirche-duisburg.de.

  • 03.11.2025
  • Rolf Schotsch
  • Rolf Schotsch