Klangvoller Gottesdienst zum Reformationstag in Alstaden

Superintendent Joachim Deterding, Oberkirchenrätin Henrike Tetz und Kreiskantor Danny Neumann sorgten am vergangenen Freitag für einen klangvollen Gottesdienst in der Evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde am Standort Alstaden. Dieser fand unter dem Motto des diesjährigen Kirchentages statt: mutig – stark – beherzt.

Am Nachmittag vor dem Gottesdienst fand unter der Leitung von Danny Neumann ein Chorprojekt statt, zu dem alle eingeladen waren, die gerne in einer Chorgemeinschaft singen. Zusammen probten die Sängerinnen und Sänger aktuelle Lieder vom diesjährigen Kirchentag und Klassiker zum Reformationstag. Präsentiert wurden die Ergebnisse dann am Abend im Gottesdienst, durch den Joachim Deterding führte und einleitend sprach: „Gerechter Gott, gib uns Zukunft und Hoffnung, damit wir sie teilen mit dieser Welt, die unter Lügen und Perspektivlosigkeit leidet, wie selten zuvor. Alles um uns verändert sich, oft schneller als wir es verarbeiten können. Lass uns ein lebendiges Gegenbild zu dieser Gesellschaft werden, die im Egoismus versinkt.“

Gastrednerin Henrike Tetz leitete mit den Worten ein: „Die Reformation vor gut 500 Jahren begann mit dem Hören. Sie hat das Hören ins Zentrum gerückt. Das Hören ist unser differenziertester und leistungsfähigster Sinn. Er ist unser unmittelbarer Draht zur Welt. Martin Luther verstand das so:  Menschen brauchen unbedingt Impulse von außen – um Mensch zu werden, um eine sensible Wahrnehmung für die Welt zu entwickeln – dafür, was wichtig ist und was nicht. Und solche notwendigen Impulse kommen aus dem Hören aufs gute Wort.

Im Lauf ihres Redebeitrags sprach sie auch über das Thema Familie als Bildungsort: „Martin Luther war tief beeindruckt von der Klugheit der Kinder und sah die Familie als Ort für religiöse Bildung an. Dieses Bild ist tief im protestantischen Bewusstsein verhaftet. Heute leben viele Familien sehr anders als zur Zeit Luthers. Gemeinsame Gespräche gibt es nur noch selten – inmitten so vieler Organisationsaufgaben und Anforderungen. Gespräche mit Herz und Resonanz, der sogenannte ‚deep talk‘, wo findet er heute zwischen den Generationen statt? Tatsächlich geschieht das oft im Gemeindeumfeld – im Kindergarten, in der Schule, im Familiengottesdienst, in der Konfi-Arbeit oder auf Freizeiten. Kinder brauchen Erwachsene, die sich Zeit für Kinder und Gespräche nehmen, damit sie mutig, stark und beherzt aufwachsen.“

Zur Person Henrike Tetz:

Oberkirchenrätin Henrike Tetz (Jahrgang 1963) ist hauptamtliches Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland und Leiterin der Abteilung 3 – Bildung und Diakonie – im Landeskirchenamt.

Die Theologin studierte an den Universitäten Bonn, Tübingen und Oxford. Als Vikarin war sie unter anderem für die Church of England in London tätig. 1993 wurde Henrike Tetz für den Pfarrdienst in der Evangelischen Kirche im Rheinland ordiniert. Sie arbeitete als Schulseelsorgerin am evangelischen Theodor-Fliedner-Gymnasium in Düsseldorf-Kaiserswerth und als Schulpfarrerin am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Düsseldorf-Bilk.

Mit Gründung des Kirchenkreises Düsseldorf im Jahr 2007 wurde Henrike Tetz zudem Mitglied des Leitungsgremiums des Kirchenkreises, des sogenannten Kreissynodalvorstands, und leitete die Abteilung Seelsorge des Kirchenkreises. 2010 wählte die Kreissynode sie zur Stadtsuperintendentin. Seit 2018 ist sie Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland. Als Delegierte vertritt sie die rheinische Landessynode in der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

 

 

  • 03.11.2025
  • Thorsten Ostermann
  • Red