für den 20.05.2022
Meine Schuld ist mir über den Kopf gewachsen; sie wiegt zu schwer, ich kann sie nicht mehr tragen.
Psalm 38,5
Bild von Free Photos auf Pixabay
So macht er es auch jetzt, wo keine Besucher im Krankenhaus erlaubt sind. „Und“-sagte er- „jedes Mal spüre ich, dass sie für mich betet.“
Das Thema Nähe und Distanz beschäftigt uns ja gerade alle in irgendeiner Form. Wir dürfen einander nicht berühren und besuchen: Kontaktverbot und Sicherheitsabstände bestimmen auf einmal unseren Alltag im Ausnahmezustand. Das ist auf Dauer nicht einfach. Da kann der Wunsch nach Nähe zu einer schmerzlichen Sehnsucht werden.
Was für ein schöner Gedanke dieses Ehepaares, die Sehnsucht und den Wunsch nach Verbundenheit in ein gemeinsames Gebet zu legen. In einem Gebet können wir den geliebten und entfernten Menschen Gottes Schutz anvertrauen. Und wir können auch unsere Sehnsucht in Gottes Hand legen und hoffen, dass er ihren schmerzlichen Stachel in eine hoffnungsvolle Erwartung verwandelt.
In einem Kirchenlied heißt es:
Meine tiefe Sehnsucht
nach Geborgenheit bringe ich vor dich.
Wandle sie in Heimat:
Herr erbarme dich
Pfarrer Sebastian Jürgens, Klinikseelsorger
29.04.2020