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Interreligiöser Dialog

Ein Engel für Abrahams Kinder

Gemeinsamen Besuch hatten nun Christen, Juden und Muslime in der Stadt: Der „Engel der Kulturen“ war in Mülheim zu Gast, eine rollende Skulptur, die Angehörigen der drei großen Religionen gemeinsam durch die City bewegten.

Superintendent Hitzbleck mit Rabbiner Strasko, Imam Korkutata und Künstler Merten (v.r.) in der Mülheimer Innenstadt. LupeSuperintendent Hitzbleck mit Rabbiner Strasko, Imam Korkutata und Künstler Merten (v.r.) in der Mülheimer Innenstadt.

Mit rund 100 Mülheimerinnen und Mülheimern ging es los. So viele Menschen, Christen, Juden, Muslime und andere, waren zur Moschee an der Sandstraße gekommen, um von Beginn an dabei zu sein, wenn der „Engel der Kulturen“ als Zeichen der Gemeinsamkeit und der interreligiösen Verständigung durch die Stadt gerollt wird.

„Im Sinne von Ibrahim sollten wir weiter an einem friedlichen Zusammenleben arbeiten“ rief Imam Korkutata an der Moschee an der Sandstraße auf. Den Propheten Abraham – oder Ibrahim – kennt man sowohl im Judentum, als auch bei Christen und Muslimen. „Gott hat uns Menschen die Vernunft gegeben und die Fähigkeit, Gut und Böse zu unterscheiden. Das sollten wir nutzen um einen Dialogunter den Zeichen von Achtung, Liebe und Toleranz zu pflegen“, so der Imam weiter.

Zum Ins-Gespräch-kommen hatten alle Beteiligten gute Gelegenheit. Symbolisch gestärkt mit Wasser und Brot ging es weiter zum Kirchenhügel, wo die "Karawane" von rund 100 weiteren Mülheimerinnen und Mülheimern erwartet wurde. Superintendent Helmut Hitzbleck und Stadtdechant Michael Janßen sprachen ein gemeinsames Friedensgebet. Wie schon an der Moschee blieb auch zwischen Petrikirche und St.-Mariä-Geburt ein Sandengel zurück. Gemeinschaftlich hatten die Geistlichen die Skulptur auf dem Boden abgelegt, das Innere des Rades mit Quarzsand gefüllt und so dem Engel eine Form gegeben.

Eine bleibende Form fand die symbolträchtige Figur auf dem Synagogenplatz, dort wurde eine stählerne Engelintarsie in den Boden eingelassen. Und möglicherweise sogar etwas von den Verletzungen, die 1938 beim In-Brandsetzen der Synagoge am gleichen Ort verursacht wurden wurden, „geheilt“, wie Rabbiner Paul Moses Strasko formulierte. 

„Wenn etwas Schwieriges zwischen Abrahams Kindern passiert, dann findet das normalerweise mit viel Lärm statt“, fuhr Rabbiner Strasko fort, „aber was heute hier geschieht, ist Musik“. Mit Musik schloss dann auch der Abend eines „wichtigen Tages“, wie Oberbürgermeisterin Mühlenfeld bei ihrer Begrüßung in der Stadthalle formulierte. Die interreligiöse Karawane fand sich ein zum Abrahamkonzert – und viele Musikinteressierte kamen hinzu.

Das Ensemble Avram zeigte, wie man gekonnt Klangbrücken zwischen christlichen, jüdischen und muslimischen Traditionen spannt. Sängerin Shirin Partowi bewegte sich souverän zwischen den musikalischen Welten und zog das Publikum mit tatkräftiger Hilfe des Ensembles in ihren Bann. Ohne Zugaben wollten die rund 400 Zuhörerinnen und Zuhörer in der Stadthalle die Künstler nicht gehen lassen.

 

 

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ala / 06.09.2012



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