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Das Doppeljubiläum

Im Jahr 2017 feiern die evangelischen Christinnen und Christen im Kirchenkreis Lennep 500 Jahre Reformation und 200 Jahre Bestehen des Evangelischen Kirchenkreises Lennep. Dieses Doppeljubiläum bietet die Chance, die eigene Geschichte und Gegenwart im Zusammenhang mit den großen historischen Motiven neu zu entdecken. Nach wie vor bereit zur Veränderung, nach wie vor in dem Bestreben auf Jesus Christus zu verweisen. Der Evangelische Kirchenkreis Lennep feiert in ökumenischer Verbundenheit und lädt alle Interessierten zu vielfältigen Projekten und Veranstaltungen unter dem Motto „Wir sind so frei“ herzlich ein!

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Service
1517 bis 1815

Von Adolf Clarenbach bis zur Gründung des Evangelischen Kirchenkreises Lennep

Das Geburtshaus des bergischen Reformators Adolf Clarenbach. (Foto: Ausschnitt, Kirchengemeinde Lüttringhausen) Das Geburtshaus des bergischen Reformators Adolf Clarenbach. (Foto: Ausschnitt, Kirchengemeinde Lüttringhausen)

"Überall in diesem Lande ... begegnen wir den Spuren seiner christlichen Vergangenheit und den Zeichen seines gegenwärtigen gemeindlichen Lebens. Seine erste Berührung mit dem Evangelium wird um das Jahr 700 erfolgt sein, als die angelsächsischen Missionare - unter ihnen besonders Suidbert, der Apostel des Bergischen Landes, dem der Frankenkönig Pippin in dem heutigen Kaiserswerth die Gründung eines Klosters ermöglichte - die Botschaft von Christus unter den deutschen Stämmen in den Landen um den Rhein verkündigten. (...) Der Reformation haben die Gemeinden des Bergischen Landes sich schon früh geöffnet, vor allem unter dem Einfluß von Adolf Clarenbach, der auf dem Buscherhof bei Lüttringhausen geboren, in Lennep die Schule besuchte und dort 1527 die erste evangelische Predigt hielt. ..."
Das ist ein Auszug aus dem Text von Pfarrer Heinrich Elsas "Im Herzen des Bergischen Landes: der Kirchenkreis in Geschichte und Gegenwart", in: Gemeindebuch Kirchenkreis Lennep, hrsg. von der Kreissynode, Remscheid 1956. 

Am 30. September 1529 werden Clarenbach und Fliesteden zur Richtstätte in Melaten gebracht. Auf dem Weg drängt sich eine ungeheure Menge Schaulustiger. Der Versuch, die beiden auf dem Weg zur Richtstätte am öffentlichen Reden zu hindern, schlägt fehl. Sie stärken sich gegenseitig, beten das Vaterunser, das Ave Maria, sprechen das Apostolische Glaubensbekenntnis und legen die Lebensbrotworte aus Johannes 6 aus.

Fliesteden erhält auf dem Richtplatz noch einmal das Wort. Er hält den Greven, der die Hinrichtung leitet, für einen Christenverfolger, der schlimmer als Pilatus sei. Fliesteden wird daraufhin zum Schweigen gebracht, an den Brandpfahl angekettet und erwürgt. Clarenbach, von einem Augustinermönch mit Johannes 11, 25 getröstet - “Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe.“ -, ist gelassen und beteiligt sich an der Vorbereitung seiner Hinrichtung. Ein Pulversäckchen, das ihm an den Hals gehängt wird, soll die Qual des Feuertodes erleichtern. Clarenbach stirbt in den Flammen mit den Worten aus Lukas 23, 46: „O Herr, in deine Hände befehle ich meinen Geist.“

In dem Brief an seine Heimatstadt schrieb Clarenbach, er sei bereit, „des Evangeliums halber bis zum Feuer zu disputieren, möchte ich darob siegen oder sterben“. Er vermutete damals aber, es werde ihm solcher Disput verwehrt, "indem Gewalt über Recht geht, so will ich durch Gottes Gnade leiden und dulden und alles dem himmlischen Vater anheimstellen, nach seiner Güte zu vergelten."

Von dem Prediger Adolf Clarenbach, der 1529 als einer der ersten evangelischen Märtyrer verbrannt wurde, bis zur Gründung des Evangelischen Kirchenkreises Lennep war es noch ein weiter Weg: 1817 wurden die lutherischen Gemeinden der bisherigen Lenneper Klasse der unterbergischen Inspektion mit den reformierten Gemeinden der Klasse Solingen zum Kirchenkreis Lennep zusammengeschlossen.

In der zweihundertjährigen Geschichte des Kirchenkreises Lennep ist das Erbe der lutherischen und reformierten Gemeinden vereint, die zum Teil bereits im ausgehenden 16. Jahrhundert gegründet wurden. Unterschiedliche Traditionen wurden zusammengefasst als sich 1817 auf Betreiben des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. die beiden evangelischen Konfessionen auf der Ebene der Provinzialkirchen und der Kirchenkreise vereinigten mit dem Ziel, dass auch die lutherischen und reformierten Gemeinden die Union beschließen.

Vor der napoleonischen Herrschaft zwischen 1806 bis 1813 lebten die evangelischen Gemeinden unter katholischen Regenten  aus dem Haus Pfalz-Neuburg an der Donau. Ihre Interessen wurden durch einen brandenburgisch-preußischen Residenten in Düsseldorf wahrgenommen. Nach dem Wiener Kongress kam das ehemalige Herzogtum Berg zu Preußen und die Evangelischen erfreuten sich nun eines evangelischen Herrschers.

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07.02.2017



© 2017, Reformationsjubiläum 2017 - 200 Jahre Kirchenkreis Lennep
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