
Online-Gottesdienst mit Pfarrer Schuller.

für den 23.01.2021
So spricht der HERR:Es soll meine Freude sein, ihnen Gutes zu tun.
Jeremia 32,41
Interessen der Jugend werden vernachlässigt
Foto: Wokandapix/Pixabay
Einmal abgesehen davon, dass es manchmal nicht so einfach ist, zu verstehen, wie das Jugendwort eines Jahres zustande gekommen ist, kann man aber sagen, dass das Jugendwort 2020 ein sehr zutreffendes war und immer noch ist: es heißt lost, kommt aus dem Englischen und bedeutet verloren, ahnungslos, unsicher.
Für die Gefühlslage von Kindern und Jugendlichen in „Corona-Zeiten“ könnte es kaum einen passenderen Ausdruck geben, das Jugendwort bringt die Stimmung auf den Punkt. Vielfach beklagen sie, dass ihre Lebenslagen, Interessen und Bedürfnisse kaum Berücksichtigung gefunden haben und vielfach verlorengegangen sind. Es wurde in vielen Bereichen über sie und ihre Köpfe hinweg entschieden. Von Partizipation und Teilhabe war keine Rede mehr. Die Sichtweise der Erwachsenen stand und steht im Vordergrund, es wird selten danach gefragt, wie sich Kinder und Jugendliche angesichts von Ausfall von Bildung und Betreuung, von Langeweile und Druck in der Quarantäne, vom Wegfall der Begegnungen mit Anderen fühlen. Da kann es kaum verwundern, dass ein Wort wie „lost“ auf einmal Bedeutung bekommt.
Bild: Orna Wachman/Pixabay
Jugendmitarbeiter arbeiten daran, dass Jugendliche nicht verloren gehen
Zu Weihnachten erhielt ich einen Gruß von einem Kollegen aus Düsseldorf, neben der Karte war noch eine „Alltagsmaske“ im Umschlag. Auf ihr war ein kurzer Text aus dem Johannesevangelium aufgedruckt: „nicht verloren gehen [Johannes 3, 16]“, das sind zugleich Antwort und Aufruf, mit dem wir Kinder und Jugendliche mit ihren Nöten und Fragen in den Blick nehmen können. In den Jugendeinrichtungen, Kirchengemeinden und Vereinen wird mit viel Fantasie und großem Einsatz von ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern daran gearbeitet, dass Kontakte, Begegnungen und Gemeinschaft online und offline, natürlich im Rahmen der Schutzverordnungen, ermöglicht werden um sich nicht „lost“ zu fühlen. Dafür gebührt ihnen herzlicher Dank!
„nicht verloren gehen“ kann uns daran erinnern, einfach mal die Perspektive zu wechseln, einfach mal Entscheidungen aus der Sicht der Kinder und Jugendlichen zu sehen. Damit sie und auch die Erwachsenen sich nicht mehr lange „lost“ fühlen.
Diakon Rolf Haumann ist Jugendreferent des Kirchenkreises Lennep.
Kommen Sie mit Rolf Haumann ins Gespräch.
31.12.2020
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