für den 25.05.2022
Dein, HERR, ist die Größe und die Macht und die Herrlichkeit und der Ruhm und die Hoheit. Denn alles im Himmel und auf Erden ist dein.
1.Chronik 29,11
für den 25.05.2022
Dein, HERR, ist die Größe und die Macht und die Herrlichkeit und der Ruhm und die Hoheit. Denn alles im Himmel und auf Erden ist dein.
1.Chronik 29,11
In den evangelischen Gemeinden Solingens finden an jedem Sonntagmorgen zahlreiche Gottesdienste statt. Welcher Gottesdienst wann in welcher Kirche beginnt, finden Sie in dieser Übersicht:
mehrPfingstwerkstatt vom 3. bis zum 5. Juni 2022 in Solingen. Für die Kirche von morgen. Mit Menschen aus dem ganzen Gebiet der Evangelischen Kirche im Rheinland.
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mehrKonkrete Beratung, praktische Hilfe und menschliche Zuwendung - mit diesem Angebot setzt sich das Diakonische Werk des Kirchenkreises für die Menschen der Stadt Solingen ein.
mehr „Willkommen sind alle, denen an der Kirche liegt“: Superintendentin Dr. Ilka Werner lädt für Pfingsten 2022 zum KirchenCamp nach Solingen ein.
Wo – und wann – spürt sich eigentlich Kirche? Wo und wann nimmt Kirche sich selbst wahr, erlebt sich als lebendiger Leib Christi?
Wo und wann sich Gemeinde spürt, das können wir noch gut beantworten, und sagen: im Gottesdienst, manchmal im Presbyterium und beim Gemeindefest vielleicht. Wir können auch sagen, wo und wann sich Kirche mit sich selbst beschäftigt, mit ihren Strukturen und Aufgaben, das passiert auf Synoden und in Beratungs- und Umbauprozessen. Aber sich mit sich selbst beschäftigen ist nicht dasselbe wie sich spüren.
Und so bleibt die Frage: Wo und wann spürt sich eigentlich Kirche, als die Gemeinschaft von Gemeinden und Einrichtungen, als Menge von Einzelpersonen, die sich eng verbunden oder locker verknüpft fühlen, als Gottes geliebte Gurkentruppe und Mitarbeitende in Gottes Mission für die Welt?
In der Evangelischen Kirche im Rheinland ist die Landessynode so ein Ort – jedenfalls in gewisser Weise. Die Delegierten kommen aus allen Kirchenkreisen, berufene Mitglieder vertreten bestimmte Gruppen in Kirche und Gesellschaft. Aber zur Synode kommt in keiner Weise die ganze Kirche – das soll sie auch nicht; die Synode ist ein Leitungsgremium, das soll sie auch sein, dafür wurde sie erfunden damals, in der Zeit nach der Reformation.
Im Moment, so meine ich, leben wir in Zeiten, die mehr und andere Orte brauchen, an denen die ganze Kirche (jedenfalls der Möglichkeit nach) sich spürt. Nicht: Sich mit sich selbst beschäftigt und um sich selbst kreist. Sich spüren, damit meine ich: Wahrzunehmen, was die Identität als Kirche prägt, nicht in der Idee, sondern faktisch und praktisch. Zu fragen, ob wir tun, was Gott von uns will, und wenn ja, ob wir es energisch und verbindlich genug tun, und auch zu fragen, was denn ‚genug‘ ist. Zu hören, was die außerhalb von uns denken, wissen und wollen, und was die innerhalb vermissen und schon lange aufgegeben haben, und was die auf der Grenze zwischen innen und außen irgendwie nie zu fragen wagten. Die Kraft zu erleben, die aufkommt, wenn sich klärt, was dran ist und was uns bewegt, und wenn wir in Bewegung geraten – oder versetzt werden vom Heiligen Geist.
Sich spüren, das braucht Worte und Bewegung und Kreativität, das braucht Versuch und Irrtum und Rückmeldungen von innen und außen und von der Grenze und Sensibilität. Sich mit sich selbst beschäftigen, das kann man ganz alleine; zum Sich-spüren braucht man andere – darin liegt für mich der Unterschied.
Pfingsten 2022 wird in Solingen ein KirchenCamp stattfinden. Der Kirchenkreis lädt, zusammen mit anderen, ein, gemeinsam an der evangelischen Kirche für übermorgen zu bauen. Willkommen sind alle von drinnen und draußen und von der Grenze, denen an der Kirche liegt und die Lust darauf haben, sie für die Zukunft umzubauen – in ihrer Sache wiedererkennbar, aber in ihrer Art noch einmal neu und anders für die Jahre und Menschen, die kommen.
Dieses KirchenCamp soll ein Ort und eine Zeit sein, an dem und in der Kirche sich spürt. Im Gottesdienstfeiern, im miteinander Essen und Trinken, im Reden, Singen, einander Zuhören, im Achten auf Gottes Wort und Willen und auf das Wehen des Geistes. In der gemeinsamen Erfahrung dessen, was weiterführt und beflügelt, und dessen, was lähmt und festhält.
Seit vielen Jahren verändert sich die Rolle und Stellung der Kirchen in der Gesamtgesellschaft. Gehörte einmal so gut wie die ganze Bevölkerung zu einer der christlichen Kirchen, so hält jetzt nur noch die Hälfte der Gesamtbevölkerung an einer Kirchenmitgliedschaft fest. Dass damit fast alles anders wird, spüren die Gemeindeglieder, vor allem die, die leitende Ehrenämter bekleiden, an allen Ecken und Enden. Und eine Frage stellt sich allen: Wie ist mit der Situation umzugehen, woran sollten wir dennoch festhalten, was kann sich jetzt endlich wandeln und was wird, einst wichtig und gut, zunehmend zu Ballast und Hindernis? Wie geht das, auch in dieser Krise die Chancen zu erkennen und zu begreifen?
Diese Fragen stecken hinter der Frage, wo und wann sich Kirche spürt. Das KirchenCamp ist noch keine Antwort. Aber eine richtig gute Gelegenheit, der Frage gemeinsam nachzuspüren.
Dr. Ilka Werner
29.04.2021