für den 29.06.2022
Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, dass du das Leben erwählst.
5.Mose 30,19
für den 29.06.2022
Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, dass du das Leben erwählst.
5.Mose 30,19
In den evangelischen Gemeinden Solingens finden an jedem Sonntagmorgen zahlreiche Gottesdienste statt. Welcher Gottesdienst wann in welcher Kirche beginnt, finden Sie in dieser Übersicht:
mehrPfingstwerkstatt vom 3. bis zum 5. Juni 2022 in Solingen. Für die Kirche von morgen. Mit Menschen aus dem ganzen Gebiet der Evangelischen Kirche im Rheinland.
mehrSie möchten regelmäßig mit Informationen und Meinungen aus der Evangelischen Kirche in Solingen versorgt werden? Hier können Sie unseren 14-tägigen Newsletter abonnieren.
mehrMöchten Sie wissen, zu welcher Gemeinde Sie gehören? Wer als Pfarrerin oder Pfarrer für Sie zuständig ist? Dann schicken Sie uns doch einfach eine Nachricht.
mehrKonkrete Beratung, praktische Hilfe und menschliche Zuwendung - mit diesem Angebot setzt sich das Diakonische Werk des Kirchenkreises für die Menschen der Stadt Solingen ein.
mehrGedanken zur Fastenzeit
von Superintendentin Dr. Ilka Werner
Noch zehn Tage und die diesjährige Karnevalssession hat mit Rosenmontag ihren Höhepunkt erreicht. Am Aschermittwoch ist dann alles vorbei. Ab dann wird gefastet! Bis Ostern wird es dann auch wieder die Aktion „Sieben Wochen ohne...“ geben und viele Menschen verzichten auf etwas, was sie sonst gern tun oder konsumieren. Seit vielen Jahren ist auch in der evangelischen Kirche dieser Fastenbrauch in die Passionszeit zurückgekehrt. Dabei hat die Reformation einmal – in der Stadt Zürich – damit begonnen, dass mitten in der fleischlosen Fastenzeit Wurst gegessen wurde, zum Zeichen, dass der Mensch sich Gottes Zuwendung und Gnade nicht verdienen muss, nicht mit guten Werken und nicht mit Verzicht auf das, was Spaß macht.
Warum wird dann wieder gefastet? Müssen wir Gott nun doch wieder mit unserer Frömmigkeit beeindrucken? Sollen wir nun doch wieder lauter Verbote beachten, um uns einen Platz im Himmel zu verdienen? Nein, das moderne Fasten funktioniert anders. Es soll nicht Gott zeigen, wie gut wir sind. Es soll uns selbst gut tun. Es soll uns selbst gut tun, indem es uns hilft, uns zu konzentrieren. Wer auf etwas verzichtet – etwa, so wie ich, auf Alkohol und Fleisch und Süßigkeiten – muss sich konzentrieren, um nicht automatisch wie sonst nach den Keksen auf dem Tisch zu greifen oder im Restaurant einen Grillteller und Wein zu bestellen. Und wer sich konzentriert, wird aufmerksam. Auf sich selbst, auf die guten und schlechten Gewohnheiten, auf das, was wichtig ist. Wer sich konzentriert, gewinnt Freiräume, Spielräume für Veränderungen, dafür, etwas Gewohntes anders zu machen, dafür, etwas Neues anzufangen. Und wer sich konzentriert, wird anspruchsvoll, gibt sich nicht mehr mit dem Einerlei des Alltags zufrieden, sucht nach Sinn, nach Bedeutungen. So kann Fasten uns gut tun, und dann vielleicht auch offen machen für Gott.
Es geht also nicht darum, dass wir fasten sollen oder gar müssen. Wir können es, wenn wir möchten. Es ist eine Chance. Mehr nicht, aber auch nicht weniger.
In der Bibel, im ersten Korintherbrief des Paulus, heißt es: „Alles ist erlaubt – aber nicht alles nützt. Alles ist erlaubt – aber nicht alles baut auf.“ (1. Korintherbrief 6, 12) Alles ist erlaubt, das wird zweimal betont, daran wird nicht gerüttelt, das steht fest. Verboten ist nichts. Niemand muss müssen. Aber als Orientierung für unser Handeln sollen wir fragen: Was nützt? Was baut auf? Und: Was schadet? Was zerstört? Hier zu unterscheiden, für sich selbst, für die Familie und den Freundeskreis, für die Firma oder die Schulklasse – dazu kann es helfen, für sieben Wochen auf etwas zu verzichten: auf Süßigkeiten oder Fastfood, aufs Fernsehen oder aufs Autofahren, aufs Zuviel-reden oder auf Notlügen ... oder... oder... . Kann sein, dass wir in der Konzentration klarer zu unterscheiden lernen, was nützt und was aufbaut.
Probieren Sie es aus,
rät Ihnen Ihre
Ilka Werner
20.02.2019