Pressemitteilung

Frieden und Gerechtigkeit statt Folter, Ausbeutung und antiisraelische Hetztiraden

Präses Nikolaus Schneider in seiner Weihnachtspredigt:

  • Nr. 188
  • 22.12.2005
  • 2421 Zeichen


Achtung, Sperrfrist: Heiligabend, 6 Uhr!


Weihnachten feiert die Christenheit, dass Gott in Jesus Christus Mensch geworden ist. Das Kind in der Krippe, so Präses Nikolaus Schneider, sei „der Lichtpunkt Gottes in der Finsternis von Depression, Verzweiflung und Resignation“*. In der frohen Botschaft, dass Gott den Menschen nahe gekommen ist und ihnen nahe bleibt, liege auch die Kraft für Neuanfänge, Frieden und Gerechtigkeit, sagt der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Deutlich wendet sich der oberste Repräsentant der mit knapp drei Millionen Mitgliedern zweitgrößten Landeskirche in Deutschland gegen Folter, Ausbeutung und die antiisraelischen Hetztiraden des iranischen Präsidenten. In Anlehnung an einen Text des kürzlich verstorbenen Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch formuliert Schneider in seiner Predigt:



„Stellen wir doch endlich die Meinungen ein, dass Gewalt nur durch Gewalt zu besiegen sei! Beschämen und begrenzen wir kriegslüsterne Politiker, die zudem noch Unsummen von Geld für Rüstung und Krieg ausgeben. Vor allem – verweigern wir ihnen die Wahl!



Stellen wir doch die menschenverachtende Meinung ein, dass Folterungen zu unserer Sicherheit nötig und für unsere Sicherheit zu rechtfertigen seien! Weigern wir uns, den Rückfall in die Barbarei der Folter zu akzeptieren. Der Abgott Sicherheit rechtfertigt nicht jedes Mittel, auch die Zusammenarbeit mit Folterern ist barbarisch.



Stellen wir doch die menschenzerstörende Meinung ein, dass Arbeitsplätze zu vernichten sind, um den schon vorhandenen Gewinn noch zu steigern! Unternehmen brauchen Gewinne, keine Frage – aber Wohlstand für alle ist ebenso notwendig.



Stellen wir doch die Meinung ein, die Hetztiraden des iranischen Präsidenten müssten lediglich verbal zurückgewiesen werden. Gerade auf deutschem Boden die Nationalmannschaft des Iran, der Israel die Vernichtung androht, bei der Fußballweltmeisterschaft zu empfangen, scheint mir unerträglich zu sein. (…)



Lasst uns mit Zuversicht, Geduld und Freundlichkeit nach Frieden, nach Recht und Gerechtigkeit suchen, Neuanfänge wagen und Lichtpunkte in die Finsternis setzen!“



*Hinweis an die Redaktionen: Präses Schneider predigt in der Christvesper an Heiligabend um 16 Uhr in der Düsseldorfer Johanneskirche, Martin-Luther-Platz.