Pressemitteilung

Geistreiche und charmante Impulsgeberin

Peter-Beier-Preis für Martine Millet:

  • 25.3.2002

Düsseldorf – Sie feiert ihren Geburtstag am selben Tag wie die französische Schriftstellerin Madame de Staël. Sie baut Brücken, die Menschen, Männer, Frauen, Kinder und Kirchen einander näher bringen, über konfessionelle und nationale Grenzen hinweg – Präses Manfred Kock würdigte in seiner Laudatio Martine Millet für ihr engagiertes und geistreiches Engagement für das Zusammenwachsen protestantischer Kirchen in Europa. Sie erhielt den Peter-Beier-Preis 2000 der Evangelischen Kirche im Rheinland, der mit 10 000 Mark dotiert ist.


Martine Millet ist französische Pastorin. Sie wurde am 22. April 1942 in Bern geboren und hat mit ihrer Heirat in Frankreich Heimat gefunden. Sie spricht deutsch, französisch, englisch und italienisch. In seiner Laudatio beschrieb Präses Kock sie als Impulsgeberin bei den umfangreichen Kolloquien, die die Eglise Reformée de France und die Evangelische Kirche im Rheinland gemeinsam mit der Konferenz der Protestantischen Kirchen Lateineuropas veranstalten. Hier geht es um Probleme des Minderheitenprotestantismus in Politik und Gesellschaft, Kultur und Ökumene.


Die Erwachsenenbildung liegt Martine Millet besonders am Herzen. Hier, so Präses Kock, kämen „ihr lebhaftes Temperament und ihre kreativen Neigungen“ besonders zum Tragen. Martine Millet leitete das französische Studien- und Begegnungszentrum Centre Huit in Versailles und bringt in Seminaren Bibel und Theologie mit Kunst und Literatur ins Gespräch. Als Rezitatorin schult sie andere im Nacherzählen biblischer Geschichten.


Im Rahmen der Ökumenischen Dekade „Kirche in Solidarität mit den Frauen“ hat sie der Rolle der Frau und dem Zusammenleben der Frauen und Männer viel Aufmerksamkeit geschenkt. Kock beschrieb sie als „kritische Beobachterin der kirchlichen Situation in beiden Teilen Deutschlands“. Ihr sei aufgefallen, dass Männer und Frauen in Deutschland – anders als in Frankreich – das Miteinander-Lachen und das Spielerische im Umgang miteinander verloren hätten. „Diese Sätze sind charakteristisch für Frau Millet und für ihre ebenso charmante wie souveräne Art, an die von ihr überhaupt nicht in Abrede gestellten Probleme im Verhältnis von Männern und Frauen in der Kirche heranzugehen, die sie aus eigener Erfahrung in Gemeinde und im kirchenleitenden Amt nur zu gut kennt“, so der Präses.