Pressemitteilung

Armutsbekämpfung ist bei Kindern von besonderer Dringlichkeit

Landessynode beschließt Aktionsprogramm

  • Nr. 46/2009
  • 16.1.2009
  • 2152 Zeichen

Mit politischen Forderungen und langfristigen Programmen soll die Armut von Kindern langfristig bekämpft werden. Das bekräftigt der heutige Beschluss der Synode zur Kinderarmut in Deutschland. Eine Vielzahl von Aktionen will sie selbst umsetzen. Um das Mitmachen zu erleichtern, werden die unterschiedlichsten Anlässe genutzt, z.B. die Fastenzeit für Themenwochen mit gesunder Ernährung und Bewegung („Der Apfel macht’s“) oder die Ferien für einen „Urlaub ohne Koffer“ mit mittellosen Familien, die nicht verreisen können. Zum Ende des Schuljahres gibt es Zeugnisse „von eins bis sechs“, die die Kinder ausstellen – für Schule, Gemeinde oder örtliche Einrichtungen und Politiker.

Die Armut von Kindern zu bekämpfen setzt die Überwindung von Berührungsängsten voraus. Das Aktionsprogramm regt deshalb dazu an, sich auch mit den Kinderwelten armer Kinder auseinander zu setzen. „Kinder träumen gerne – arme Kinder träumen besser nicht. ‚Ich werde mal Hartz IV‘ ist die Antwort eines Mädchens auf die Frage nach ihren beruflichen Plänen,“ so ein Beispiel, oder auch: „Kinder gehen gerne raus – arme Kinder können nicht schwimmen, sie haben kein Geld fürs Theater und bleiben zu Hause.“

In dem Beschluss geht es nicht nur um Aktionsvorschläge, sondern auch um Forderungen, die vornehmlich die kommunal- und landespolitische Ebene betreffen: Bereitstellung öffentlicher Güter zur Bekämpfung von Kinderarmut, Ausbau des Kindergelds zu einer Kindergrundsicherung. Verbesserung der Gesundheitsversorgung und der materiellen Versorgung, Zugang zu Bildung, Überwindung seelischer Armut, Zugang zu Kultur, kritische Auseinandersetzung mit dem Medienkonsum, Ermöglichung von mehr Bewegung und Förderung der Prävention von Kinderarmut. Das heißt konkret: Freie Kindergarten- und Museumsbesuche und freie Schulbücher, mehr Familien- und Kindererholung, musikalischer Frühunterricht, Sport- und Ernährungsprogramme, gesundheitliche Untersuchungen in Schulen und mehr Angebote von Familienhebammen.