Pressemitteilung

Rheinische Kirche diskutiert NRW-Sozialbericht

Reichtum braucht ein Maß – Armut eine Grenze

  • 2.12.2004


Die NRW-Landesregierung hat vorgestern abend erstmals ihren aktuellen „Sozialbericht NRW 2004 – Armuts- und Reichtumsbericht“ vorgestellt. Dieser Bericht enthält außer den Berichtsteilen zu Armut und Lebenslagen erstmals auch einen Berichtsteil „Reichtum“. Angekündigt war die erstmalige Erstellung eines Landesreichtums-berichts mit Analysen zu Einkommensreichtum, Vermögensreichtum und verteilungs- wirksamen öffentlichen Transferleistungen. Die Evangelischen Kirche im Rheinland hat angesichts der zunehmenden Polarisierung zwischen Arm und Reich und in der Frage der Verteilungsgerechtigkeit immer wieder Position bezogen und lädt zur Diskussion des „Sozialberichts NRW 2004“ ein. Die Dialogveranstaltung mit dem Titel „Wachsenden Polarisierung in Nordrhein-Westfalen? Sozialbericht 2004 – Armuts- und Reichtumsbericht“ findet statt am


Montag, 13. Dezember, 15 bis 18 Uhr,
Landeskirchenamt,
Hans-Böckler-Str. 7,
40476 Düsseldorf.


An der Veranstaltung nehmen teil:
Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland,
Birgit Fischer, NRW-Ministerin für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie
Prof. Dr. Ernst-Ulrich Huster, Evangelische Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, Bochum.


Birgit Fischer und Prof. Dr. Huster werden die Referate halten. Anschließend findet eine Aussprache statt. Als Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind Sie zur Teilnahme herzlich eingeladen. Wir bitten Sie um Ihre Anmeldung auf dem beigefügten Anmeldefaxbogen bis Montag, 13. Dezember, 12 Uhr.


Mit dem Forum will die rheinische Kirche die Gesprächskultur um das Thema Armut und verstärkt um den Reichtum in unserer Gesellschaft mitgestalten. „Als ‚blinder Fleck‘ tritt … immer deutlicher zutage: die Notwendigkeit, auch die Reichtumsdebatte voranzutreiben, wird schon im Gemeinsamen Wort der Kirchen angemahnt. Hier ist die Datenlage dünn. Instrumentarien sie zu verbessern liegen nicht vor. Aber die Wertedebatte zur Verteilungsgerechtigkeit, die inzwischen an die Diskussion um die Armutsproblematik anknüpft, kommt ohne eine fundierte ‚Reichtumsdebatte‘ nicht mehr aus“ – so heißt es in der im September 2004 erschienenen Arbeitshilfe der Evangelischen Kirche im Rheinland mit dem Titel „Reichtum braucht ein Maß – Armut eine Grenze“ (S. 28).


In der 85 Seiten starken Broschüre wird gefordert, alte Armutsthesen und – noch zu formulierende – Reichtumsthesen neu zu diskutieren. Wissenschaftliche Beiträge, u.a. von Prof. Dr. Ernst-Ulrich Huster, geben eine Übersicht über den aktuellen Stand der Armutsentwicklung, ihrer Folgen für die Jüngsten und die kirchlichen Positionen und Impulse. „Option für die Armen“ heißt die Bilanz der kirchlichen Stellungnahmen, Handreichungen und Soziallagebereichte der letzten zehn Jahre. Es schließen sich exemplarische Beispiele aus der Praxis an – von der Schuldnerberatung über ein Schul- und Gesundheitsprojekt und örtliche Gemeinschaftsprojekte von und mit Jung und Alt . Die Beispiele zeigen den Trend zur Kooperation mit Unterstützerkreisen und zur Vernetzung von Selbsthilfepotenzialen auf, wie er heute in der qualifizierten Projektarbeit praktiziert wird.


Eine Checkliste für den Umgang mit der Thematik „Armut“ gibt Interessierten viele Anregungen, im eigenen Umfeld geeignete Schritte gegen die Folgen von Armut zu unternehmen. Außerdem enthält die Arbeitshilfe Bausteine für die Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden, für Gottesdienst, Andacht und Bibelarbeit sowie ein komplettes Gottesdienstbeispiel und Literaturhinweise.


Die Arbeitshilfe wurde in den letzten Wochen in den rheinischen Kirchengemeinden und Kirchenkreisen verteilt. Sie ist unter folgender Adresse kostenlos zu beziehen


Evangelische Kirche im Rheinland
Amt für Sozialethik, KDA und Ökologie
Hans-Böckler-Str. 7
40476 Düsseldorf
Telefon: 0211/45 62-667
Fax: 0211/45 62-693
Email kordula.schloesser@ekir-lka.de


Der Text ist auch als pdf-Datei auch im Internet unter www.ekir.de abrufbar.
Nähere Informationen zum Sozialbericht nrw 2004″ siehe im Internet unter www.lds.nrw.de/statistik/analysen/aufftragstudien/reichtumsbericht.html bzw. www.mgsff.de