Pressemitteilung

Zitate aus dem Präsesbericht

Lesehilfe

  • 10.1.2005


Achtung, Sperrfrist: Montag, 10. Januar 2005, 13 Uhr.
Es gilt das gesprochene Wort!


Als Lesehilfe für den umfangreichen Präsesbericht von Nikolaus Schneider erhalten Sie nachfolgend eine Sammlung von Zitaten zu diversen Themen. Eine Zusammenfassung haben wir als Pressemitteilung Nr. 12/2005 veröffentlicht.


Soziale Gerechtigkeit


Seite 49


„Wir werden weiterhin den sozialpolitischen Umbau im Ganzen und seine einzelnen Maßnahmen daraufhin prüfen und daran messen, ob sie der großen gemeinsamen Orientierung an Gerechtigkeit und Solidarität entsprechen werden oder nicht. Solidarität und Gerechtigkeit bleiben unsere Maßstäbe.“



„Dass in Deutschland Reformen dringend geboten sind, um volkswirtschaftliches Leistungsvermögen und Finanzierung sozialer Sicherung wieder in Übereinstimmung zu bringen, wird seit vielen Jahren von niemandem bestritten.“



„Die Bejahung der Notwendigkeit von Reformen ist kein Freibrief für Formen von sozialer Ausgrenzung der unterschiedlichsten Art.“



„Die Fliehkräfte in unserer Gesellschaft nehmen zu, die soziale Kohäsion ab. Das ist eine große Gefahr – wir müssen ihr in Wort und Tat widerstehen.“



Seite 53


„Gerade aber für die Globalisierung, die unsere nationalstaatlichen Traditionen herausfordert, brauchen wir Verabredungen, Regelungen, Schutz vor einem Turbo-Kapitalismus, der seine Grundlagen zu vernichten droht.“



Zum Beschluss von 1980
„Zur Erneuerung des Verhältnisses von Christen und Juden“


Seite 13 f.


„Dieser Synodalbeschluss markiert über die Grenzen der Evangelischen Kirche im Rheinland hinaus einen Meilenstein christlicher Hermeneutik: die Identität unserer Kirche und unser Verständnis der biblischen Botschaft werden gebunden an die Erwählungs- und Verheißungsgeschichte Israels.“



Seite 14 f.


„Als ein Baustein für christlichen Antijudaismus oder Antisemitismus kann eine solidarisch-kritische Auseinandersetzung mit der Politik der gegenwärtigen Regierung Israels und dem Israel-Palästina-Konflikt nicht gewertet werden.“



Seite 15


„Vermeiden möchten wir eine politische Schelte, die einen gerechten Frieden und die Selbstbestimmung Palästinas keinen Schritt näher rückt, uns selbst zu nichts verpflichtet und die Möglichkeiten der ,politischen Seelsorge’ zerstört.“



Dialog mit dem Islam


Seite 17


„Der Dialog der christlichen Kirchen mit dem Islam kann nicht denselben Stellenwert haben wie der Dialog mit dem Judentum. Jesus Christus war in seinem irdisch-menschlichen Leben Jude. Den größeren Teil unserer Heiligen Schrift verdanken wir dem Judentum. Mit Israel sind und bleiben wir in der Wurzel verbunden.“



„Der Islam hat allerdings gegenwärtig ein erhebliches ,Imageproblem’ in unseren westlichen Gesellschaften. Er gilt weiten Teilen der Bevölkerung als Religion der bärtigen Gotteskrieger mit antiwestlicher Grundhaltung, als Religion unterdrückter Frauen, der Selbstmordattentäter usw.. Selbst in Bildungsmilieus mit größerem Differenzierungsvermögen gelingt es dem Islam kaum, seine Friedensliebe und Toleranzbereitschaft durch überzeugende Kritik etwa aller Fundamentalismen zu demonstrieren.“



„Die beschönigende Rede ,Wir haben ja alle denselben Gott‘ und die strukturelle Gleichsetzung von Judentum, Christentum und Islam unter dem Begriff der ,drei abrahamitischen Religionen‘ werden unserem spezifischen Verständnis von Gott und unseren Glaubensantworten auf die Herausforderung durch den Vater Jesu Christi nicht gerecht.“



Seite 19


„Ausdrücklich möchte ich aber betonen: zu einem offenen Gespräch mit dem Islam gibt es keine Alternative. Den Muslimen in unserem Land schulden wir Respekt und Achtung.“



„Das nüchterne und kritische Gespräch mit Muslimen ist kein Ausdruck von Ablehnung, sondern von Vertrauen in die Belastbarkeit einer inzwischen gewachsenen Gesprächsbasis.“



„Dem friedlichen Zusammenleben und dem besseren Verständnis wird schließlich helfen, wenn es bald gelingt, einen deutschsprachigen Islamunterricht in gemeinsamer Verantwortung von Staat und islamischen Glaubensgemeinschaften an unseren öffentlichen Schulen flächendeckend einzurichten.“



 


Flutkatastrophe


Seite 37


„Die Flutkatastrophe und die vielen Seebebenopfer fordern die Bewährung unserer Kirchengemeinschaft in der VEM heraus. Gerade auf Sumatra und den vorgelagerten Inseln Nias und Mentawei sind Zerstörungen und Opfer in bisher noch nicht überschaubarer Zahl zu beklagen. Dank des Verbindungsnetzes der VEM wird es uns möglich sein, effektiv und zielgerichtet zu helfen.“



Integration


Seite 58


„Die Integration von Migranten stellt eine gesellschaftliche und politische Schlüsselaufgabe der kommenden Jahre dar.“



Seite 60


„Gestritten wird seit Neuestem über Scheitern und Chancen der multikulturellen Gesellschaft. Was gestern als Versprechen einer kosmopolitischen Zukunft galt, weckt heute Verdacht und macht Angst.“



„Was jetzt wie eine Zeitenwende beschrieben wird, haben wir selbst zu verantworten durch eine jahrzehntelange Fehlpolitik. Die Probleme, deren Beschreibung jetzt jedem wie selbstverständlich von den Lippen geht, sind hausgemacht.“



Bildung und Erziehung


Seite 61


„Es ist besorgniserregend, dass in unserem Land soziales Schicksal und Bildungsschicksal eng miteinander verknüpft sind.“



Seite 62


„Der biblische Bezug zum Thema Bildung erinnert einen Verheißungsüberschuss, der in diesem Begriff steckt.“



Tageseinrichtungen für Kinder


Seite 62 f.


„Die Prognose sieht düster aus. Wir können uns auf der einen Seite über immer bessere Qualität und Schärfung des Profils evangelischer Tageseinrichtung freuen und können auf diese Entwicklung stolz sein. Die betriebswirtschaftliche Seite ist andererseits jedoch in der bisherigen Form für viele Presbyterien nicht mehr zu schultern.“



Seite 63


„Die Trägerbelastung muss sinken. Als Zielperspektive halte ich zehn Prozent aller Trägerkosten für angemessen.“



 


 


Frieden


Seite 54


„Unser Ziel ist eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit. Auch bei nüchterner Wahrnehmung des Weltgeschehens halten wir an dieser Hoffnung fest, die sich zuerst nicht aus Analysen der Weltverhältnisse speist, sondern aus unserem Glauben an den Gott, der diese Welt trägt und erhält.“



Der Krieg gegen den Irak „wurde mit falschen Versprechungen, unwahren Behauptungen begonnen und hat zu erschreckenden Verletzungen der Menschenrechte geführt. Seine Rechtfertigung durch evangelikale Gruppierungen in den USA kann ich nur als eine falsche Auslegung des Evangeliums bezeichnen.“



Glauben


Seite 5


„Menschen erarbeiten und verdienen nicht durch eigene Leistung – weder ethischer noch spiritueller noch intellektueller Art – die Liebe und das Reich Gottes. Menschen sind geliebt von Gott vom Mutterleib an.“



Seite 6


„Ich will hier nicht einem aufdringlichen ,Hausieren’ mit persönlichen Bekehrungserlebnissen das Wort reden oder einer sektiererischen, aggressiven Mission. Aber ich will Mut dazu machen, in Gesprächen über Glaubensfragen und in der Verkündigung wieder ,Ich’ zu sagen. Analog zum Liebesgebot Christi ,Liebe deinen Nächsten wie dich selbst’ gilt für Christinnen und Christen auch ein Glaubensgebot: ,Wecke und stärke den Glauben deiner Nächsten wie deinen eigenen.’“



Offene Kirchen


Seite 25


„Eine offene Kirche ist eine unkomplizierte und freundliche Einladung zur Begegnung mit Gott und seiner Gemeinde.“



„Die Kircheneintrittsstellen sind ebenfalls in ihrer Weise offene Türen, die den Zugang zu unserer Kirche erleichtern. Diese Stellen arbeiten sehr erfolgreich.“



Kirchliche Hochschule Wuppertal


Seite 9


„Nach einigen Irritationen sind sich beide Kirchenleitungen1 aber einig, dass eine KiHo mit einer Außenstelle entstehen soll, welche diakonische Aus- und Fortbildung, insbesondere postgraduierte Weiterbildung anbietet. Ein entsprechender Fusionsvertrag wird zurzeit verhandelt. Wir gehen davon aus, der Synode im Jahre 2006 von einem Ergebnis berichten zu können.“


1Evangelische Kirche im Rheinland und Evangelische Kirche von Westfalen, d. Red.