Pressemitteilung

Voraussetzungen für gerechteres und leistungsfähigeres Schulsystem geschaffen

Evangelische Kirchen begrüßen Bildungskonferenz

  • Nr. 54/2011
  • 20.5.2011
  • 2768 Zeichen

Düsseldorf/Bielefeld/Detmold. Die Ergebnisse der Bildungskonferenz stoßen bei den evangelischen Kirchen in NRW auf große Zustimmung. Die Empfehlungen an die Landesregierung und Landespolitik wurden am Freitag (20.5.) in Düsseldorf vorgestellt. Das jetzt vorliegende Gesamtpaket schafft die Voraussetzungen für eine stärkere Bildungsgerechtigkeit, ein leistungsfähigeres Schulsystem und für die Sicherung eines wohnortnahen Schulangebotes, so die Einschätzung der leitenden Theologen der Landeskirchen im Rheinland, in Westfalen und Lippe.

 

Im September 2010 hatten Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Schulministerin Sylvia Löhrmann die Bildungskonferenz einberufen. Über 50 Verbände und Organisationen arbeiteten daran mit.

 

Wie notwendig diese Grundlagenarbeit war, beschreibt Oberkirchenrat Klaus Eberl von der Evangelischen Kirche im Rheinland: „Der demografische Wandel einerseits – rückläufige Geburtenzahlen – und die weiterhin schmerzhaften Mängel in der Bildungsgerechtigkeit andererseits erfordern eine Weiterentwicklung des Schulsystems in NRW.“ – „Ich bin froh, dass ein breiter gesellschaftlicher Konsens darüber gefunden werden konnte, wohin sich Schule und Schulsystem entwickeln sollen“, erklärt Präses Alfred Buß für die Evangelische Kirche von Westfalen: „Alle Kinder, gleich welcher Herkunft, sollen ihre besonderen Gaben und Fähigkeiten entfalten können.“ Kirchenrat Tobias Treseler von der Lippischen Landeskirche ergänzt: „Die Menschen, die in den Schulen arbeiten, brauchen für die notwendigen Veränderungen verlässliche Rahmenbedingungen über den Tag und über die Legislaturperiode hinaus.“

 

Dr. Wolfram von Moritz, der im Auftrag der drei Landeskirchen an der Bildungskonferenz mitgearbeitet hat: „Die Förderung jedes einzelnen Kindes war der Leitgedanke unserer Arbeit. Deshalb stärken die Empfehlungen zum Beispiel auch den Ausbau der Ganztagsschule.“ Für den Schuldezernenten der Evangelischen Kirche von Westfalen ist es „ein kleiner, aber wichtiger Schritt“, dass die Zusammenarbeit von Schulformen (Verbundschule) ebenso erleichtert wird wie die Zusammenführung von Schulformen (Gemeinschaftsschule). So könnten die Kommunen flexibler auf den Rückgang der Schülerzahlen und das veränderte Schulwahlverhalten der Eltern reagieren. Von Moritz: „Wenn dieser Kompromiss zu einer Weiterentwicklung unseres Schulsystems im gesellschaftlichen Einvernehmen führt, dann ist das nicht hoch genug zu schätzen.“