Pressemitteilung

Präses Schneider beim „Hunsrücker Friedensweg“ in Bell

„... damit wir uns nicht mit dem Kriegstreiben auf der Erde abfinden“

  • Nr. 56/2012
  • 16.3.2012
  • 2491 Zeichen

„Wir brauchen die biblischen Verheißungen von dem Frieden Gottes, der höher als alle Gewalt ist, damit wir uns nicht mit dem Kriegstreiben auf unserer Erde abfinden.“ Das sagte Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, am Sonntag (vgl. Sperrfrist!) beim „Hunsrücker Friedensweg“ in Bell. Mit dem Friedensweg erinnert der Kirchenkreis Simmern-Trarbach an die Friedensdiskussionen der 1980er Jahre als im Hunsrück gegen die Nachrüstung und den Nato-Doppelbeschluss demonstriert wurde. Damals stand die „Pydna“, das Stationierungsgelände für 96 Marschflugkörper zwischen Bell und Hasselbach, oft im Mittelpunkt der Proteste. Vor den Toren des Areals gab es Friedensgebete, unweit davon, auf dem Beller Marktplatz war die Abschlusskundgebung der Großdemonstration am 11. Oktober 1986 mit mehr als 180.000 Menschen. Und im Herbst 1986 gab es dort auch die ersten Blockaden.

25 Jahre danach gehe es nicht allein um eine lebendige Erinnerung an die Friedensbewegung „damals“, so Präses Schneider: „Wir wollen uns auch heute bewegen und inspirieren lassen durch den Frieden Gottes, der uns in Jesus Christus geschenkt ist und der uns Kraft schenkt für die Herausforderungen unserer Tage.“ Zu diesen Herausforderungen zählten für ihn totalitäre Machtansprüche und fundamentalistische Überzeugungen, mit denen an vielen Orten der Welt kriegerische Gewalt legetimiert werde. Die ungerechte Verteilung der Güter und Lebenschancen auf der Erde und „die groteske und sich steigernde Ungleichheit zwischen Reichen und Armen richten Füße auf die Wege von Gewalt, Terror und Krieg“, benannte Nikolaus Schneider eine weitere Herausforderung.

„Auch für unsere Zeit müssen wir uns erneut auf den Frieden besinnen, den Christus den Seinen gab und bis heute gibt. Den Frieden, der uns gewiss macht: Kriegerische Gewalt und Schrecken werden nicht das letzte Wort behalten. Das Streben nach Gerechtigkeit wird auf Dauer nicht vergeblich sein. Gottes Wirklichkeit, seine Liebe, seine Macht und sein Frieden bestimmen seit Jesu Geburt alle Finsternis und allen Schatten des Todes auf unserer Erde“, schloss der rheinische Präses seine Ansprache.

Hinweis an die Redaktionen: Das Manuskript der Ansprache von Präses Schneider finden Sie im Anhang zu Ihrer Verwendung. Bitte beachten Sie Sperrfrist und Wortlautvorbehalt!