Pressemitteilung

„Musik verbindet alle Generationen“

Johannesfest

  • Nr. Musik zog sich wie ein roter Faden durch das Johannesfest in Düsseldorf. Ein Kindermusical, afrikanische Gesänge, ein Blockflöten-Ensemble und vieles mehr gab es beim abwechslungsreichen Programm in und um die Johanneskirche.
  • 26.6.2017
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„Der Johannestag markiert zeitlich die Mitte dieses Jahres, in dem wir das Reformationsjubiläum feiern. Ein guter Anlass, zusammenzukommen und gemeinsam zu feiern und uns auszutauschen“, sagte Pfarrerin Henrike Tetz, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Düsseldorf beim Johannesfest in und an der Johanneskirche.

Der Einladung der Düsseldorfer Kirchengemeinden und evangelischen Einrichtungen zum Johannesfest am 24. Juni mit einem abwechslungsreichen Programm vom Kindermusical bis zum Taizégebet sind rund 700 Kinder und Erwachsene gefolgt.

Musik im Pop- und Hip-Hop-Stil  beim Kindermusical „Mönsch Martin“

 „Mönsch Martin“ heißt ein Kindermusical, das Kinderchöre der Bodelschwingh-Grundschule und der Evangelischen Kirchengemeinde Kaiserswerth zum Festauftakt unter der Leitung von Kantor Thorsten Göbel und Kantorin Susanne Hiekel auf die Bühne im Bachsaal der Johanneskirche brachten.

Mit modernen Texten und mit Musik im Pop,-Swing,- Samba- und Hip Hop-Stil erzählten die Kinder in zwölf Szenen die Geschichte von Martin Luther, dem Reformator und seinen Weggefährten, wie dem Maler Lucas Cranach. „Ja, wär‘ Martin nicht gewesen, hätte ich keine Bibel gelesen“, heißt es da zum Beispiel im „Bibelübersetzungssamba auf der Wartburg“. Am Ende bleibt die Erkenntnis: „Ich muss mir die Liebe nicht verdienen. Gott hat jeden lieb, der ihm vertraut“. Im Anschluss ließen Kinder und Erwachsene 250 Luftballons mit guten Wünschen versehen vor der Johanneskirche in den Himmel aufsteigen.

„Gänsehaut-Gefühle“ beim „Mixed Pickels-Auftritt“

Musik durchzieht das Fest für Jung und Alt wie ein roter Faden. Schon Martin Luther soll einmal gesagt haben: „Ich wollte gern diese schöne und köstliche Gabe Gottes, die freie Kunst der Musik, hoch loben und preisen“.

Mit ihren mehrstimmigen, afrikanischen Gesängen und selbstgenähten Schals in afrikanischem Stil erzeugte der Ökumenechor „Mixed Pickels“ der Evangelischen Klarenbach-Kirchengemeinde „Gänsehaut-Gefühle“ bei den Zuhörinnen und Zuhörern. „Wir singen Lieder mit viel Herzblut aus Tansania und Südafrika zum Beispiel“, sagt Chorleiter Norbert Keusen und verweist auf ein Lied aus der Zeit der Apartheid, das damals in Südafrika nicht gesungen werden durfte und über Umwege nach Europa kam.

Eine selten zu sehende Bassblockflöte und andere Blockflöten konnten die Besucherinnen und Besucher nicht nur sehen sondern auch hören in der Johanneskirche. Das Blockflötenensemble für Alte und Geistliche Musik der Evangelischen Kirchengemeinde Wersten spielte unter der Leitung von Dr. Jürgen Degethoff Martin Luthers Lied „Ein feste Burg“ in einer Fassung von Michael Altenburg und anderes.

Wortgewaltiger Preacher-Slam der Jugendkirche

Nicht nur musikalisch kamen die Festgäste auf ihre Kosten. Beim Preacher-Slam, einer modernen Form des Dichterwettstreites, der Jugendkirche Düsseldorf beeindruckten Prädikantin Margarete Preis und Pfarrer Dr. Martin Fricke mit ihren Redebeiträgen unter viel Applaus das Publikum im Bachsaal. Da wurde zum Beispiel Luther auf amüsante Weise mit „Payback und Facebook“  in Verbindung gebracht oder die Reformation anhand von gymnastischen Übungen erklärt. Als Geschenk gab es für beide anschließend in Anlehnung an Luthers Thesenanschlag einen Hammer.

Viermal Kurzporträts zu Johannes

Mit vier theologischen Kurzporträts zu Johannes, dem Täufer, beteiligte sich die Evangelische Stadtakademie am Johannesfest. Zum Beispiel berichtete Studienleiter Harald Steffes humorvoll über „die Karriere eines Vornamens“. Steffes nannte die knapp zehn verschiedenen deutschen Varianten von „Johannes“ und berichtete, dass bisher 23 Päpste den Namen „Johannes“ trugen.

Mit kleinen szenischen Theaterstücken über den Schulalltag, Freundschaft, Mobbing und das eigene Gewissen und mit Kammermusik der Renaissance gestalteten  Schülerinnen und Schüler des Theodor-Fliedner-Gymnasiums das Johannesfest mit.

Offenes Singen,  Gospel-Messe und Taizégebet

„Zur Protestantischen Tradition gehört das gemeinsame Singen dazu, es ist ein Markenzeichen des evangelischen Lebens- bis heute“, sagt Henrike Tetz.

Am Abend erfreute sich die Festgemeinde an einem Offenen Singen unter der Leitung von Johanneskantor Wolfgang Abendroth. Neben stimmungsvollen Kanons wie „Lobe den Herrn, meine Seele“ lernten die Anwesenden auch ein gerade erst komponiertes und geschriebenes  Werk „Gott unserer Väter“  von Karlfried Haas, Kantor an der Matthäikirche, kennen. Es ist ein dreistrophiger Choral über die Freiheit nach den Zeilen aus dem Galaterbrief: „Denn zur Freiheit hat uns Christus befreit.“

Ein Highlight des Johannesfestes war die Aufführung einer Gospel-Messe von Robert Ray in der Johanneskirche. Bunt gekleidet zogen die Sängerinnen und Sänger von „Coloured Voices“ mit Chorleiterin Felicia Friedrich am Abend in die Johanneskirche ein und entfachten gemeinsam mit ihrer Band ein musikalisches, stimmgewaltiges Feuerwerk mit zeitgenössischen Klängen.

Mit einem stimmungsvollen Taizégebet und Gesängen aus der Gemeinschaft von Taizé, einem internationalen ökumenische Orden im französischen Burgund, ging das Johannesfest zuende. Pfarrerin Frauke Müller-Sterl und Kantor Andreas Petersen von der Evangelischen Friedens-Kirchengemeinde verabschiedeten die Gäste in der mit Kerzen beleuchteten Johanneskirche.