Pressemitteilung

Was heißt reformiert sein - in Vergangenheit und Gegenwart?

Kirchengeschichte im Gespräch - am 21. Oktober in Moers

  • Nr. 139
  • 17.10.2005
  • 2968 Zeichen


Welche Bedeutung hatte die evangelische reformierte Tradition früher, zu Beginn des 17. Jahrhunderts, in der damaligen Grafschaft Moers? Und wie haben sich die Schwerpunkte im Laufe der Jahrhunderte verändert – was bedeutet es heute, „reformiert“ zu sein? Solche Fragen können Interessierte „live“ mit einem Fachmann diskutieren, der es wissen muss: Dr. Heiner Faulenbach, im Jahre 1938 in Moers geboren, Theologe und Pfarrer, Kirchengeschichtler und seit 2003 emeritierter Professor der Universität Bonn. Er veröffentlichte zahlreiche Arbeiten zur neueren Kirchen- und Zeitgeschichte und zur rheinischen Territorialgeschichte. Vor kurzem gab er eine Sammlung von Akten und Protokollen der „Classis Moers“ heraus, eine unerschöpfliche Quellensammlung aus der Zeit der oranischen Herrschaft am Niederrhein.


Moers hat eine traditionsreiche, niederländisch geprägte Geschichte. Unter dem Schutz der Oranier erlebte die Stadt im 17. Jahrhundert eine Blütezeit. Sie konnte sogar den Wirren des Dreißigjährigen Krieges entgehen und neutral bleiben. Aber wer weiß z.B., dass die Gründung von Schützengesellschaften, die die hauptamtlichen Truppen zum Schutz der Stadt verstärkten, einer flämischen Tradition entsprach und der heute älteste noch aktive Moerser Verein, der Bürgerschützenverein Hochstraß-Scherpenberg 1650 auf diese Zeit zurückgeht?


Ähnliche historische Leckerbissen gibt es auch aus der Kirchengeschichte zu berichten. Moers gehörte anfangs – man glaubt es kaum – zum Erzbistum Köln. 1560 führte Graf Hermann von Moers-Neuenahr die Reformation ein. Moers wurde protestantisch, mit überwiegend reformiertem Bekenntnis. Besonders interessant wurde es mit der Religionsfrage, nachdem Friedrich Wilhelm, der spätere große Kurfürst, 1640 in Brandenburg die Regierung übernommen und einige Jahre später Luise Henriette von Oranien geheiratet hatte…


Der theologische Ausschuss des Kirchenkreises Moers lädt alle an lokaler (Kirchen-) Geschichte Interessierten zu einem spannenden kirchengeschichtlichen Vortrag von Prof. Dr. Heiner Faulenbach mit anschließendem Gespräch ein, und zwar am


Freitag, 21. Oktober 2005, 11 Uhr,
Evangelisches Gemeindehaus Meerbeck,
Bismarckstraße 35 b, 47443 Moers.


Rückfragen zur Veranstaltung nimmt das Öffentlichkeitsreferat des Kirchenkreises Moers (Telefon 02841 / 100 – 0) entgegen. Das von Prof. Dr. Faulenbach herausgegebene Buch „Akten und Protokolle der Classis Moers 1608 – 1701. Zeugnisse aus der Zeit der oranischen Herrschaft am Niederrhein“ ist in der Schriftenreihe des Vereins für rheinische Kirchengeschichte (Bd. 166) erschienen. Es umfasst 488 Seiten und kann zum Preis von 38 Euro Verlag Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn erworben werden Telefon: 0228 / 92 383 – 22, Fax: 0228 / 92 383 – 23, E-Mail: verlag@habelt.de.