Pressemitteilung

Präses Nikolaus Schneider: Wirtschaften soll der ganzen Schöpfung Gottes dienen

Kirchen zeigen Beispiele gelebter sozialer Verantwortung von Firmen

  • Nr. 107/2008
  • 27.8.2008
  • 3170 Zeichen

Achtung, Sperrfrist: Heute, 27. August 2008, 17.40 Uhr! Es gilt das gesprochene Wort.

Ökonomisches Handeln erschöpft sich nicht in positiven Betriebsbilanzen: „Wirtschaften ist eine kulturelle Leistung, die dem Leben der ganzen Schöpfung Gottes dient“, unterstrich Präses Nikolaus Schneider am heutigen Nachmittag vor mehr als 140 Wirtschafts-Vertreterinnen und -Vertretern in Mönchengladbach: „Diese christliche Erkenntnis, Motor der wirtschaftlichen und politischen Eliten im Nachkriegsdeutschland, ist nach Überzeugung unserer Kirchen in einer globalisierten Wirtschaft zu bewähren.“

Umso mehr freue er sich, dass sich immer mehr wirtschaftliche Akteure, insbesondere des Mittelstands, in Projekten und Initiativen der gemeinschaftlichen sozialen Verantwortung stellten, so der 60-jährige Theologe. Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland sprach bei einer Gemeinschaftsveranstaltung der drei nordrhein-westfälischen Landeskirchen und der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein unter der Überschrift „Corporate Social Responsibility – Chancen für den Mittelstand durch Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung“ im Borussia-Park. Dort stellten die Kirchen erfolgreiche Projekte sozialen Engagements von Firmen am Beispiel des Programms „Kirchen und Wirtschaft gemeinsam gegen HIV & Aids“ im südlichen Afrika vor.

Global Player und Global Prayer

Die christlichen Kirchen hätten im Laufe einer langen Geschichte „mit Schmerzen gelernt, ihr Glaubensbekenntnis, das von der einen heiligen und universalen Kirche spricht, zu praktizieren. Die Kirchen sind mit ihrem weltweiten Netzwerk, das auch die kleinsten und entlegensten Dörfer umfasst, ein ,Global Player’, verbunden im ,Global Prayer’, dem Unser-Vater-Gebet, das Menschen über konfessionelle, kulturelle, politische und wirtschaftliche Blöcke hinweg vereint“, so Nikolaus Schneider. Auch aus diesem Grund hätten die Evangelische Kirche im Rheinland, die Evangelische Kirche von Westfalen und die Lippische Landeskirche das Programm „Kirche und Wirtschaft gegen HIV & Aids“ ins Leben gerufen: „Christinnen und Christen im südlichen Afrika haben uns wach gerüttelt mit dem Warnschrei: ,Die Kirche hat Aids!’ Das ist, was der Apostel Paulus meint, wenn er schreibt, dass alle mitleiden, wenn ein Glied der Kirche leidet. Wir haben uns als Kirchen eine der größten Herausforderungen im südlichen Afrika zu Eigen gemacht, weil sie auch unsere ist.“ Mehr als 400.000 Euro haben die Kirchen bislang aus eigenen Mitteln in das Projekt, an dem Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen in Südafrika beteiligt sind, investiert. Die Wahrnehmung unternehmerischer Verantwortung, ein soziales Gesicht der Wirtschaft, die neuen Kooperationen von Wirtschaft, Kirche, Politik und Zivilgesellschaft, seien nicht nur ein spannendes Themenfeld, sondern auch ein wegweisendes, wie das wirksame Gemeinschaftsprojekt von Kirchen und Unternehmen beweise.

 

Hinweis an die Redaktion:
Eine Zusammenfassung des Abends erhalten Sie morgen, Donnerstag, 28. August 2008, von uns.