Pressemitteilung

Wo bist du in deiner Welt, und was suchst du in deinem Leben?

Präses Schneider predigt am Sonntag im Berliner Dom

  • Nr. 101
  • 24.6.2005
  • 3585 Zeichen

Achtung Sperrfrist: Sonntag, 26. Juni 2005, 10 Uhr. Es gilt das gesprochene Wort!



Die Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin lädt am kommenden Sonntag, 26. Juni, um 10 Uhr zu einem feierlichen Gottesdienst mit Abendmahl und Konfirmation ein. Die Predigt hält Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. In seinem Predigttext über Johannes 1, 35 – 42 betont er als entscheidendes Kennzeichen der Jesus-Worte das Fragen und Suchen. „Jesus Christus, das lebendige Wort Gottes, beginnt seine frohe Botschaft, seine Zuwendung an uns Menschen, mit der Frage: ‚Was sucht ihr?‘ “ Immer wieder gehe es in der Bibel um das Nachfragen und Suchen. So habe Gott, der Allwissende, auch Adam gefragt „Wo bist Du?“, nachdem dieser die verbotenen Früchte vom Baum der Erkenntnis gegessen hatte. „Wenn Gott so fragt, dann will er nicht etwas erfahren, was er noch nicht weiß, sondern er will in dem gefragten Menschen etwas bewirken“, so Schneider. Wie Adam sich zunächst versteckte, um keine Rechenschaft über sein Handeln abzulegen, so verstecke sich jeder Mensch vor der Verantwortung und vor sich selbst. In diese Situation hinein frage Gott: „Wo bist du?“, damit wir umkehren.


Auch Jesus rufe uns mit Fragen zur Selbstbesinnung und Nachfolge auf: „Wo bist du in deiner Welt? Was suchst du in deinem Leben und in deinen Beziehungen? Das sind die Fragen nach der Bestimmung, dem Ort und dem Ziel unseres Lebens und Sterbens“, stellt Schneider fest. Und: Jesus selbst, der uns in der Zuwendung zu anderen Menschen begegne, sei die lebendige Antwort für den fragenden und suchenden Menschen.


Die Predigt des rheinischen Präses oder des Bischofs einer anderen Landeskirche im Berliner Dom ist keine Seltenheit. Die Gottesdienste werden hier von den eigenen Pfarrern der Gemeinde gehalten, aber auch vom Leiter der Kirchenkanzlei der Union Evangelischer Kirchen (UEK) in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und dem Bischof von Berlin-Brandenburg und Ratsvorsitzenden der EKD sowie den leitenden Geistlichen anderer Landeskirchen und der Ökumene. Die Domgemeinde zählt zurzeit 830 Mitglieder. Sie ist eine Personalgemeinde, d.h. alle Einwohnerinnen und Einwohner Berlins können ihr beitreten.


 


Die Entstehungsgeschichte des Berliner Doms, ein imposanter Kuppelbau mit Trau- und Taufkirche, flankiert von vier Ecktürmen, reicht bis in das fünfzehnte Jahrhundert zurück. Die ehemalige Dominikanerkirche ist das größte Gotteshaus der Bundeshauptstadt, gelegen am Lustgarten mitten im Zentrum. Die Predigtkirche ist 70 Meter hoch, d.h., sie überragt die 68 Meter hohe Siegessäule im Tiergarten. Die prächtige bis in die Kuppel hineinragende künstlerische Dekoration zeigt, dass der Berliner Dom auch als Hofkirche umgebaut und zu repräsentativen Zwecken genutzt wurde. Seit 1539 ist die Domkirche protestantisch. Während des zweiten Weltkrieges wurde sie stark beschädigt und blieb mitsamt der darunter liegenden Hohenzollerngruft lange Zeit eine Ruine. Erst 1975 konnte mit Hilfe von Zuschüssen der EKD und der Bundesregierung mit einem umfangreichen Wiederaufbau begonnen werden. Die Wiedereröffnung fand im Juni 1993 statt. Seit Juni 2002 sind die Restaurierungsarbeiten mit der Fertigstellung des achten und letzten Kuppelmosaikgemäldes abgeschlossen.


Weitere Informationen sind im Internet unter www.berliner-dom.de abrufbar. Die Predigt von Präses Schneider stellen wir Ihnen im Wortlaut gerne zur Verfügung.