Pressemitteilung

Die Evangelische Kirche im Rheinland gibt ihr FFFZ Hotel und Tagungshaus auf

Möglicherweise wird es künftig als Studierendenwohnheim genutzt

  • Nr. 195/2017
  • 14.11.2017
  • 3022 Zeichen

Düsseldorf. Die Evangelische Kirche im Rheinland stellt den Betrieb ihres FFFZ Hotel und Tagungshauses an der Kaiserswerther Straße in Düsseldorf zum 31. Dezember 2018 ein. Dies hat die Kirchenleitung in ihrer jüngsten Sitzung beschlossen. Sie setzt damit einen der wenigen noch offenen Beschlüsse der Landessynode zur Haushaltskonsolidierung aus dem Jahr 2015 um.

In dem Prozess der Haushaltskonsolidierung hatte die Evangelische Kirche im Rheinland ihre Arbeitsbereiche auf den Prüfstand gestellt, um das strukturelle Defizit in Höhe von jährlich 12 Millionen Euro im landeskirchlichen Haushalt abzubauen. Das Tagungshotel war neben einem Medienverband ursprünglich als Teilbetrieb des landeskirchlichen Medienzentrums konzipiert und gebaut werden. „Mit dem Wegfall des Medienverbandes hat das Tagungshotel seine ursprüngliche Funktion verloren. Das Defizit in Höhe von rund 500.000 Euro jährlich ließ sich gesamtkirchlich nicht mehr vermitteln“, so der Vizepräsident der Evangelischen Kirche im Rheinland, Dr. Johann Weusmann. Als eigenständiger Hotelbetrieb sei das Tagungshaus nicht marktfähig zu betreiben. Über drei Jahre wurden unterschiedliche Modelle, unter anderem der Betrieb eines Integrationshotels, mit potenziellen Betreibern geprüft. Am Ende scheiterten alle Überlegungen letztlich am Bestand der Spezialimmobilie. Für einen rentablen Betrieb erwies sich das Tagungshaus als zu klein, ein Umbau hätte Investitionen erfordert, die für keinen Betreiber zu tragen gewesen wären.

Das Tagungshotel beschäftigt derzeit 21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Wir haben uns bewusst Zeit genommen für eine gründliche Prüfung, ob wir das Haus nicht doch weiterführen können“, sagt Weusmann, „gerade im Blick auf die Mitarbeitenden. Mit ihrer engagierten Arbeit haben sie das FFFZ zu einem Stück Heimat gemacht, etwa für die Kirchenleitung, die hier regelmäßig getagt hat.“

Der Vizepräsident informierte die Belegschaft des Hauses an der Kaiserswerther Straße gestern Nachmittag über die Entscheidung der Kirchenleitung. In den kommenden Wochen und Monaten werde man mit jedem einzelnen Mitarbeitenden intensive Gespräche führen und prüfen, ob es im Bereich der Kirche, Diakonie oder außerkirchlichen Einrichtungen Möglichkeiten für eine Weiterbeschäftigung gibt. Weusmann räumt ein, dass dies nicht einfach werde. „Wir haben in der Kirche kaum Arbeitsbereiche, wie sie in der Gastronomie typisch sind.“

Die Immobilie an der Kaiserswerther Straße wird im Eigentum der rheinischen Kirche bleiben. Wie der jetzige Bereich des Tagungshotels künftig genutzt wird, entscheidet die Kirchenleitung zu einem späteren Zeitpunkt. „Wir gehen im Moment davon aus, dass er als Wohnraum erschlossen wird, möglicherweise als Studierendenwohnheim“, sagt Weusmann.