Pressemitteilung

Präses Rekowski begrüßt Beschluss: EKD-Synode sagt Nein zur Judenmission

Rheinische Kirche sprach schon 1980 von der bleibenden Erwählung Israels

  • Nr. 157/2016 
  • 9.11.2016
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Düsseldorf/Magdeburg. Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, begrüßt das Nein zur Judenmission, das die EKD-Synode in Magdeburg heute beschlossen hat: „Theologisch wird dies mit der bleibenden Erwählung Israels begründet, einer Einsicht, die bereits 1980 von der Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland in ihrem Beschluss zur Erneuerung des Verhältnisses von Christen und Juden formuliert wurde und seither breite Resonanz in anderen Kirchen fand“, kommentiert Rekowski in seinem Präsesblog (praesesblog.ekir.de) die Entscheidung.

Er freue sich über die klare Entscheidung, zumal es auch im Blick auf die Judenmission eine lange und furchtbare christliche Schuldgeschichte gebe, stellt der Präses fest und schreibt weiter: „Das Nein zur Judenmission verbindet sich also auch mit unserer Verantwortung nach der Shoa. Begründet ist es aber in unseren biblischen Texten. Weil es dort eben keine Mission für die nichtjüdischen Völker gibt, das Volk Israel zu Gott zu bekehren.“

„An der Debatte in Magdeburg hat mich darüber hinaus das grundsätzliche Nachdenken über ,Mission‘ sehr angeregt. Der Theologe Fulbert Steffensky hat Mission einmal so definiert: ,Mission ist Reden von dem, was man liebt‘. Ich gehöre zu einer Kirche, die missionarisch Volkskirche sein will. Wir diskutieren aktuell sehr intensiv, was dies in einer multireligiösen Gesellschaft bedeuten kann. Zu klären ist dabei insbesondere, wie wir unser Verhältnis zum Islam theologisch verstehen“, so Manfred Rekowski. Dazu diene u. a. das Diskussionspapier „Weggemeinschaft und Zeugnis im Dialog mit Muslimen“, das lebhafte Debatten in der rheinischen Kirche ausgelöst habe: „Im Januar 2018 wird die Landessynode in Bad Neuenahr eine Positionierung vornehmen, die hoffentlich klärende und orientierende Wirkung haben wird. Es geht dabei wiederum um theologische Fragen, aber es geht auch darum, wie wir das friedliche Zusammenleben Menschen unterschiedlicher Religionszugehörigkeit in unserer Gesellschaft gestalten wollen.“