Pressemitteilung

Wie die Nazis den Reformator Martin Luther instrumentalisierten

Ausstellung kommt Ende Februar in die Saarbrücker Ludwigskirche

  • Nr. 28/2018
  • 2.2.2018
  • 2391 Zeichen

Saarbrücken. In der Saarbrücker Ludwigskirche wird vom 25. Februar bis 15. März 2018 die Ausstellung „Überall Luthers Worte … Martin Luther im Nationalsozialismus“ gezeigt. In 180 Exponaten – Fotos, Briefe, Plakate und Tonaufnahmen – dokumentiert die Schau, wie der NS-Staat den Reformator Martin Luther für seine faschistische und judenfeindliche Ideologie und Propaganda vereinnahmte. Luther galt den Nationalsozialisten als urdeutscher Charakter und Freiheitsheld. Vor allem seine Schriften gegen die Juden dienten als Rechtfertigung für die Judenverfolgung im Dritten Reich.

Saarbrücken ist die erste Station der Wanderausstellung, die im vergangenen Jahr von der Stiftung Topographie des Terrors in Berlin zusammengestellt wurde. Anlass war das 500. Reformationsjubiläum. Auf Initiative des Evangelischen Büros im Saarland kommt die Schau nun in die Ludwigskirche. Auch im Saarland hätten sich die Nationalsozialisten auf Luther als deutsche Symbolfigur berufen und ihn politisch vereinnahmt, erläutert Kirchenrat Frank-Matthias Hofmann. „Ich finde es wichtig, dass diese Ausstellung Besucherinnen und Besucher anregt, sich auch mit den Erscheinungsformen des latenten Antisemitismus in unserer Zeit aktiv auseinanderzusetzen“, so der Beauftragte der Evangelischen Kirchen für das Saarland.

Die Ausstellung wird am Sonntag, 25. Februar, um 10 Uhr mit einem Gottesdienst und einer anschließenden Vernissage in der Saarbrücker Ludwigskirche (Am Ludwigsplatz) eröffnet. Sie ist dort bis zum 15. März dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr zu sehen. Am Gottesdienst und der Vernissage wird auch der Direktor der Stiftung Topographie des Terrors, Rabbiner Professor Andreas Nachama, teilnehmen.

Die Ausstellung wird gefördert von der Ministerpräsidentin des Saarlandes, Annegret Kramp-Karrenbauer, der Sparkassen-Finanzgruppe und der Union-Stiftung.

 

Hinweis für Medienvertreterinnen und -vertreter: Professor Nachama steht für Interviews – auch vorab – gerne zur Verfügung. Anfragen bitte per E-Mail an Ulrike.Kloes@ekir.de oder Telefon 0681 5898082. Fotos zur Ausstellung finden Sie unter: http://www.topographie.de/presseservice/pressefotos/ueberall-luthers-worte/ Eine Einladung zur Vernissage sowie weitere Informationen zur Ausstellung folgen.