Pressemitteilung

Präses Rekowski widerspricht AfD-Äußerungen zum Islam in Deutschland

Rheinische Kirche tritt jedem Angriff auf die Religionsfreiheit entschieden entgegen

  • 21.4.2016

Der Präses der Evangelischen Kirche im
Rheinland, Manfred Rekowski, hat der von Vorstandsmitgliedern der AfD
geäußerten Postion, der Islam stelle eine „politische Ideologie“ dar, die mit
dem Grundgesetz nicht vereinbar sei, entschieden widersprochen. „Wenn Muslime
in dieser Art und Weise in ihren religiösen Überzeugungen angegangen werden,
dann betrifft das auch die Christinnen und Christen in ihrem religiösen
Selbstverständnis“, sagt der Leitende Geistliche der Evangelischen Kirche im
Rheinland als Reaktion auf die am Wochenende bekannt gewordenen Aussagen
führender Vertreterinnen und Vertreter der AfD. „Wir werden jedem Angriff auf
die Religionsfreiheit entschieden entgegentreten – egal, welche Religion es
trifft und egal wo in der Welt Menschen in ihrem religiösen Überzeugungen verletzt
werden“, sagt Rekowski weiter. Es gebe keinerlei Rechtfertigung, Muslime in
Deutschland derart zu diffamieren.

Muslime sollen in Deutschland
ihre Religion frei ausüben, sagt Rekowski weiter und verweist auf die 2012 von
der Evangelischen Kirche im Rheinland veröffentlichte Stellungnahme
„Religionsfreiheit gestalten“, die sich mit dem Verhältnis von Staat und
Religion beschäftigt: „Der Staat garantiert das Menschenrecht auf freie
Ausübung der Religion für die Angehörigen aller Religionen, soweit diese nicht
die Rechte anderer Menschen beeinträchtigt“, heißt es dort.

Muslimischer wie auch
christlicher und jüdischer Glaube oder eine andere religiöse Ausrichtung sei
dabei keine bloße Privatsache, sondern wirke auch in den öffentlichen Raum
hinein, sagt Präses Rekowski. Wer die Religion aus der Öffentlichkeit verbanne,
zeige, wie er es mit der Toleranz und weltanschaulicher Offenheit halte. Wer
dabei auch noch mit unhaltbaren Wertungen Stimmung mache, wie es jetzt die AfD
getan habe, beeinträchtige nicht nur das Recht auf die freie Religionsausübung,
sondern schade auch der Gesellschaft.