Pressemitteilung

Wilhelm-Schrader-Preis der rheinischen Kirche geht an das WDR-Religionsportal

Preisverleihung am 25. November in der Ev. Akademie im Rheinland

  • Nr. 155/2008
  • 25.11.2008
  • 5363 Zeichen

Achtung Sperrfrist: Dienstag, 25. November 2008, 18 Uhr! Es gilt das gesprochene Wort!

Das Engagement für die evangelische Kirche war ihm eine Herzensangelegenheit. Wilhelm Schrader war Zeit seines Lebens im diplomatischen Dienst im Auswärtigen Amt in Bonn tätig und dem Protestantismus eng verbunden. Mit dem Vermächtnis seiner Stiftung hat er seiner Kirche einen klaren Auftrag hinterlassen: das Ansehen der evangelischen Kirche im Rheinland in der Öffentlichkeit zu fördern. Im Sinne des Stifters wurde der mit 2.500 Euro dotierte Wilhelm-Schrader-Preis heute Abend, 19 Uhr, erstmals vergeben – an das Religionsportal des Westdeutschen Rundfunks im Internet. WDR-Intendantin Monika Piel nahm ihn in einer Feierstunde in der Evangelischen Akademie im Rheinland, Bonn Bad Godesberg, vom Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, entgegen.

Nach dem musikalischen Auftakt und der Begrüßung durch Landeskirchenrat Hermann Wischmann, Vorsitzender der Wilhelm-Schrader-Stiftung folgten die Präsentation des WDR-Religionsportals und die Laudatio von Dr. Petra Bahr, Kulturbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Im WDR-Religionsportal stehen unter www.religion.wdr.de Christentum, Islam, Judentum, Buddhismus und Hinduismus als Weltreligionen gleichberechtigt nebeneinander. Mit zahlreichen Texten, Fotos, Videos und Tondokumenten, vor allem aus dem WDR-Programm, wird ein umfangreiches multimediales Angebot präsentiert, das zu vergleichenden Querbezügen zwischen den unterschiedlichen Religionen einlädt. Historische Hintergründe werden ebenso verdeutlicht wie der gegenwärtige religiöse Alltag oder Konflikte zwischen oder innerhalb der Religionsgemeinschaften. Ein Glossar, Quiz, Buch- und Linktipps, aber auch aktuelle Diskussionsbeiträge ergänzen das Informationsangebot. Das Portal wird von der WDR-Internetredaktion gepflegt und von WDR 5 fachlich überprüft.

Die Grundidee für das WDR-Religionsportal stammt von WDR-Intendantin Monika Piel und Florian Quecke, Programmchef von WDR 5. Das Angebot wurde im Zeitraum Mai 2007 bis Februar 2008 stufenweise freigeschaltet. Es entstand in Zusammenarbeit der WDR-Internetredaktion mit den Hörfunk- und Fernseh-redaktionen Religion, Theologie und Kirche sowie mit Funkhaus Europa, dem interkulturellen Radio des WDR. „Wir haben Neuland betreten. Das Religionsportal ist aus einer trimedialen Zusammenarbeit entstanden und damit ein wegweisendes Pilotprojekt“, sagt Florian Quecke, der zusammen mit Stefan Moll, Leiter der WDR-Internetredaktion, die Gesamtverantwortung für das Portal trägt.

Das Kuratorium der Wilhelm-Schrader-Stiftung sieht Schraders Anliegen in den Angeboten des Religionsportals in hervorragender Weise verwirklicht. „Die Inhalte der Evangelischen Kirche werden dort einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht und im Rahmen der fünf großen Weltreligionen präsentiert. Damit wird der globale Kontext religiöser Sinnsuche in der modernen Gesellschaft hergestellt“, so Landeskirchenrat Hermann Wischmann, Vorsitzender der Stiftung, und weiter: „Das Religionsportal steht für Profilbildung und Dialogfähigkeit als Grundorientierung einer zeitgemäßen Religiosität. Wir freuen uns, dass Präses Nikolaus Schneider diesen Preis überreicht und uns die WDR-Intendantin Monika Piel die Ehre gibt, ihn entgegenzunehmen.“

Weitere Informationen über die Preisverleihung (mit Foto): www.ekir.de
Wir bemühen uns um Redetexte, die wir nach Erhalt ins Internet stellen.

Zur Information über den Stifter: Kurzbiografie Wilhelm Schrader

Geboren am 10. September 1914 in Hohenhameln, Kreis Peine (Niedersachsen),

verwurzelt im Bauerngeschlecht des evangelisch-lutherischen Glaubens

Beruf der Eltern: Bauernhof mit Getreidemühle

Schulzeit: zunächst Hohenhameln, anschließend Andreanum (altspr.) Hildesheim

Militärdienst (Oberstleutnant), 1947/48 aus Gefangenschaft zurück

1949 Abitur an Abendoberschule in Hannover, danach im Versicherungswesen tätig (Inspektorenlaufbahn)

1954 immatrikuliert an Friedrich Wilhelm-Universität Bonn

bis 1958 Fachrichtungen: Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft

anschließend Tätigkeit im Auswärtigen Amt bis zur Pensionierung (Oberamtsrat)

Tätigkeitsbereiche entsprechend Studiumschwerpunkte, auch im Sicherheitsrat

Zusatzausbildung als Dozent für den Diplomatischen Nachwuchs

Erste Ehe: 1944 mit Ilse Behne. 1946 Tod der Ehefrau durch Typhus (keine Kinder)

Zweite Ehe: 1954 mit Ursula Gaddum, geboren am 3.5.1929 in Peine, Dipl.-Mathematikerin am Innenministerium, Bonn. 1995 Tod der Ehefrau durch Krebsleiden (keine Kinder)

Danach Entschluss, „die letzten Dinge“ zu regeln und eine Stiftung zu gründen, die das Ansehen der Evangelischen Kirche im Rheinland fördern soll.

1997 Schlaganfall und Folgekrankheiten, dennoch grundlegend heitere Lebensauffassung, dem Protestantismus eng verbunden

Zeit seines Lebens: Interesse an Theologie und Philosophie, Literatur (umfangreiche Bibliothek), Kunst, Musik, Architektur, fremden Kulturen und Sprachen, aber auch Politik, Wirtschaft und Sport.

Gestorben am 2. Juli 2006 in seinem Haus in Bonn – Holzlar