Pressemitteilung

Ein zugewandter Brückenbauer und überzeugter Prediger des Evangeliums

Geburtstagsempfang zum 70. Geburtstag von Altpräses Manfred Kock

  • Nr. 145 / 2006
  • 14.9.2006
  • 3523 Zeichen

Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, hat seinen Amtsvorgänger Manfred Kock als einen leidenschaftlichen Brückenbauer, der die Verheißungen des Evangeliums und die Anliegen der Kirche mit Nachdruck in die Gesellschaft trägt, gewürdigt. Anlässlich eines Empfangs aus Anlass des 70. Geburtstages von Altpräses Kock sagte Schneider heute vormittag in Düsseldorf: „Manfred Kock versteht sich im Kern als Prediger des Evangeliums. Auf für manche altmodische Weise sieht er darin den Kernauftrag der Kirche und der Pfarrerinnen und Pfarrer.“ Deshalb sei ihm an einer die Menschen erreichenden und ansprechenden Gottesdienstkultur gelegen: „Und deshalb kann er nicht akzeptieren, dass Gottesdienste in unserer Kirche ausfallen – wegen der Bequemlichkeit der Predigerinnen und Prediger oder der Einschätzung, dass es sich ja nicht ,lohne‘ angesichts der Zahl der zu erwartenden Besucherinnen und Besucher“, so Präses Nikolaus Schneider.


Klare Positionierung in den Fragen der Zeit



Den Menschen zugewandt, ein verbindlicher Gesprächspartner, ein ausgleichender Moderator auch schwieriger Diskussionsprozesse – so beschrieb Schneider seinen Amtvorgänger Kock, der 1997 als Nachfolger des überraschend verstorbenen Peter Beier zum Präses der rheinischen Kirche gewählt wurde. Wenige Monate später war Kock überraschend auch zum Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland gewählt worden. „Durch fundierte theologische Kenntnis und Sachwissen in der Fragestellung, durch Argumentation und Predigt des Wortes Gottes, mit Humor und der Sache angemessenem Ernst hat Manfred Kock unsere Kirche geleitet, und nur auf diese Weise ist Leiten im Rheinland verheißungsvoll und nachhaltig“, erklärte Schneider.


Zur Verlässlichkeit des gebürtigen Westfalen Kock gehört nach Einschätzung Schneiders auch die klare Positionierung in theologischen, ethischen und gesellschaftlichen Fragen. Präses Schneider wörtlich: „Für die Achtung der Würde des Menschen einzutreten, der nach dem Bilde Gottes geschaffen ist und zu dem Gott durch Kreuz und Auferstehung seines Sohnes Jesus Christus ja gesagt hat, so dass alle entgültigen oder tödlichen Neins zwischen Menschen sich verbieten, ist ihm ein wesentliches Anliegen, für das er mit Leidenschaft und klug eintritt.“ Dies habe Manfred Kock vor allem in der Diskussion um die Bioethik klar vertreten.


Würdigung auch durch den EKD-Ratsvorsitzenden



Manfred Kock habe in der Zeit als Ratsvorsitzender der EKD die evangelische Kirche in Gesprächen und mit Gespür vernetzt und verbunden, erklärte sein Nachfolger im Amt des Ratsvorsitzenden, Bischof Wolfgang Huber, beim Geburtstagsempfang in Düsseldorf. Der Altpräses habe die ökumenische Weite ebenso gesucht wie den Dialog mit der Politik. Dabei habe ihn seine Frau auf vielfältige Weise begleitet und unterstützt, fasste Wolfgang Huber zusammen: „Er hat die neu aufflammende bioethische Diskussion ebenso reflektiert, wie er nach neuen Wegen im Dialog mit anderen Religionen gesucht hat. Verlässliche Partnerschaft in schwieriger Zeit – das war das besondere Profil unseres Vorsitzenden in diesen Jahren der Jahrtausendwende.“ Dieses Profil habe bei Manfred Kock seine Grundlage in der Botschaft Jesu Christi, in der Botschaft des „Mannes aus Nazareth“ gehabt, sagt Bischof Huber.