Zum „Tag der Arbeit“ hat Präses Nikolaus Schneider zur Achtung der Würde der Menschen aufgerufen. In seiner Predigt in einem vom Arbeitskreis „Kirche und Gewerkschaft“ vorbereiteten Gottesdienst in der Düsseldorfer Johanneskirche sagte der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland heute (Montag, 1. Mai 2006): „Die Würde des Menschen ist das Maß für unsere Arbeit – sagen die Gewerkschaften. Die Würde ist dem Menschen von Gott verliehen. Der Mensch wurde mit ihr ausgezeichnet, ja gekrönt – sagt der Psalmist in der Bibel. Und damit meint er ganz gewiss: diese Würde soll von anderen Menschen geachtet werden. Sie soll das Maß abgeben zur Betrachtung, Einschätzung und Behandlung des Menschen. Dadurch wird auch Gott selbst geehrt und gelobt.“
Kirche und Gewerkschaft träfen sich also darin, „dass die Würde des Menschen für sie maßgebend ist“, so der oberste Repräsentant der zweitgrößten Landeskirche in Deutschland. Würde – wie sie die Bibel beschreibt – sei unverdient, messe sich nicht an der Leistungsfähigkeit des Menschen. Umso wichtiger aber sei es, dass auch Menschen ohne Arbeit nicht herabgewürdigt werden. Das bedeute auch, dass sich die Gesellschaft nach Kräften bemühen müsse, Arbeitslosen wieder berufliche Perspektiven zu verschaffen.
