Pressemitteilung

„Leben in Hülle und Fülle“

Westfälischer Präses Buß predigt bei NRW-Geburtstag in Düsseldorf

  • Nr. 129 / 2006
  • 25.8.2006
  • 2209 Zeichen


Achtung, Sperrfrist: Samstag, 26. August 2006, 10 Uhr!. Es gilt das gesprochene Wort.


Der christliche Glaube verändert den Blickwinkel auf den Alltag. Darauf hat der westfälische Präses Alfred Buß am Samstag (26. August) im Gottesdienst zur Eröffnung des NRW-Jubiläumsfestes in Düsseldorf hingewiesen. „Wir sehen ja meist nur, was uns fehlt. Wir starren auf den Mangel, auf Haushaltslöcher, auf das Defizitäre und übersehen die Fülle, die uns jeden Tag geschenkt wird“, sagte der leitende Theologe der Evangelischen Kirche von Westfalen.



Er predigte über die Zusage von Jesus: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volle Genüge haben“, die im Johannes-Evangelium überliefert ist. An dem Gottesdienst nahmen auch Ministerpräsident Jürgen Rüttgers, Landtagspräsidentin Regina van Dinther und der rheinische Präses Nikolaus Schneider teil.



Leben, erklärte Buß, geschehe immer in Beziehungen: „Keiner lebt aus sich allein, kein Mensch, keine Gemeinschaft, kein Bundesland, kein Staat, kein Volk.“ Da sich diese Beziehungen wandeln, brauche Nordrhein-Westfalen als Land der Zukunft die Erinnerung an den Wandel der 60 Jahre seines Bestehens. Er wies auf die vielen Menschen aus fremden Kulturen und Religionen hin, die in NRW leben. Das Leben in Beziehungen gelte auch hier. Gerade in Zeiten wirklicher und empfundener Bedrohung sei dies wichtig, sagte der Präses. „Hans und Hassan, Aishe und Anna müssen sich an die Hand fassen und händeringend verbunden miteinander leben.“ Integration sei keine Einbahnstraße. Sie bedeute vielmehr, dass man aufeinander zugehe, sich füreinander interessiere, sich dem andern öffne – „wir leben gemeinsam: auch wir in NRW.“



Aber die Quelle des Lebens ist nach Überzeugung von Alfred Buß nicht der Mensch, sondern Gott. „Wir müssen uns nicht selber hervorbringen. Leben und volle Genüge sind unverfügbar. Leben ist geschenkt. Wir leben, weil Gott es will.“ Und deshalb seien die Menschen begabt, das Leben zu gestalten, Güter und Werte zu schaffen, Bildung, Forschung und Innovation zu fördern.