Pressemitteilung

54. Landessynode beginnt am Sonntag in Bad Neuenahr

Mission, Kindergärten, Christen und Juden, Wahlen und Finanzen

  • 5.1.2005


30 Tagesordnungspunkte stehen auf dem Tagungsplan der 54. Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland, die am Sonntag, 9. Januar, um 11 Uhr mit dem Eröffnungsgottesdienst in der Martin-Luther-Kirche in Bad Neuenahr beginnen wird. Die Landessynode hat 236 Mitglieder sowie beratende Mitglieder und Gäste, u.a. aus der Politik und der Ökumene. Sie ist das oberste Gremium der rheinischen Kirche. Sie beschließt u.a. die Kirchengesetze und den landeskirchlichen Haushalt und fasst Beschlüsse zu allen wichtigen gesamtkirchlichen und gesellschaftlichen Belangen.


Auf der diesjährigen Synode geht es um Wahlen zur Kirchenleitung (darunter auch die Wahl des/der Präses), aber auch um Zukunftsthemen der Kirche. Die Synodalen werden z.B. über den missionarischen Auftrag der Kirche unter den heutigen veränderten Rahmenbedingungen beraten. Der Leitgedanke lautet „Vom offenen Himmel erzählen“ – ein Programm für die nächsten vier Jahre, das der Synode zur Beschlussfassung vorgelegt wird.


Mit Spannung erwartet wird der alljährliche „Bericht über die für die Kirche bedeutsamen Ereignisse“ von Präses Nikolaus Schneider, in dem es um aktuelle spirituelle, soziale, gesellschaftliche und politische Fragen geht.


Zunächst aber wird die Landessynode mit einem besonderen Rückblick den Dialog zwischen Christen und Juden würdigen, der in der rheinischen Kirche seit 25 Jahren eine besondere Tradition hat. 1980 verabschiedete die Landessynode den Beschluss „Zur Erneuerung des Verhältnisses von Christen und Juden“, der einen tiefen Einschnitt in die evangelische Theologie und das kirchliche Leben markierte.


Das Arbeitsprogramm der Synode ist umfangreich. Sie wird in Arbeitsgruppen Anträge aus Kreissynoden und Initiativanträge bearbeiten und festlegen, wie der innerkirchliche Diskussionsprozess um zukünftige Prioritäten auf landeskirchlicher Ebene organisiert werden soll. Die Landessynode 2006 wird dann beschließen, welche Schwerpunkte in Zeiten finanzieller Rückgänge auf der landeskirchlichen Ebene zu treffen sind. Ab 2006 soll in den folgenden sechs Jahren das Einsparziel erreicht werden: Einsparung von 20 Prozent der landeskirchlichen Umlage. Mit der Umlage – zurzeit 10,25 Prozent vom jährlichen Kirchensteueraufkommen der Gemeinden (2004: 51,1 Millionen Euro) – werden die übergemeindlichen Aufgaben der Kirchenkreise und der Landeskirche (u.a. Ämter, Werke, Einrichtungen, Landeskirchenamt) finanziert.


Zum ersten Mal wird die Synode sich mit einem Kindergartenbericht auseinander-setzen. Hintergrund ist die dramatische Finanzsituation der evangelischen Träger der Kindertageseinrichtungen und drohende Schließungen. Im Gebiet der Evangelischen Kirche im Rheinland gibt es 881 solcher Einrichtungen mit knapp 55.000 Plätzen. Die Träger geben jährlich rund 55 Millionen Euro kircheneigener Mittel für die Arbeit in den Einrichtungen aus. Der 53-seitige Bericht zur Lage und Entwicklung der Tageseinrichtungen für Kinder in der Evangelischen Kirche im Rheinland fordert u.a., dass der Eigenbeitrag evangelischer Träger an den Gesamtkosten auf zehn Prozent beschränkt wird.