Pressemitteilung

Bundesministerin und Bischof erhalten Peter-Beier-Preis im Mai

Auszeichnung für Versöhnung zwischen Deutschland und Namibia

  • Nr. 58
  • 15.3.2005
  • 2206 Zeichen


Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul und Bischof Dr. Zephania Kameeta werden für ihre Verdienste um die Aussöhnung zwischen Deutschland und Namibia von der Evangelischen Kirche im Rheinland mit dem Peter-Beier-Preis ausgezeichnet
(vgl. Pressemitteilung 116/2004). Für die feierliche Übergabe der mit je 5.000 Euro dotierten Preise durch Präses Nikolaus Schneider steht jetzt der 24. Mai 2005 als Termin fest. Die Verleihung an die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie an den Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Namibia (ELCRN) findet im Landeskirchenamt in Düsseldorf statt.


Bundesministerin Wieczorek-Zeul hat im vergangenen Jahr im Namen der deutschen Bundesregierung in Namibia um Vergebung für die blutige Niederschlagung des Herero-Aufstands durch deutsche Kolonialtruppen im damaligen Deutsch-Südwestafrika vor 100 Jahren gebeten. „Das ist eine neue Qualität in den Äußerungen der Bundesregierung, die wir als Kirche schon lange gefordert haben“, erklärte Präses Nikolaus Schneider bei der Bekanntgabe der Preisträgerin und des Preisträgers im vergangenen November. Bischof Kameeta habe diese Bitte um Vergebung angenommen. „Damit haben beide einen entscheidenden Beitrag zur Versöhnung zwischen den Völkern und zur Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels deutscher Kolonialgeschichte, in das auch die rheinische Kirche durch ihre Missionare verstrickt ist, geleistet“, so Schneider.


Der Peter-Beier-Preis – benannt nach dem 1996 verstorbenen damaligen Präses der rheinischen Kirche – wird in der Regel alle zwei Jahre an einen oder mehrere Preisträgerinnen oder Preisträger verliehen. Er wird für Beiträge vergeben, die dem Zusammenleben des Protestantismus in Europa dienen, in einer konfliktreichen Situation unter persönlichem Einsatz zur Entspannung beitragen oder weiterführende Reformvorschläge für die Kirche machen. Die diesjährigen Preisträger haben nach Ansicht der rheinischen Kirchenleitung das zweite Kriterium dieser Vergaberichtlinien „in herausragender Weise“ erfüllt.