Pressemitteilung

Präses-Reise nach Namibia im Spiegel der Vergangenheit

Rheinische Delegation bis zum 12. Oktober bei Partnerkirchen zu Gast

  • 30.9.2005


Präses Nikolaus Schneider bricht heute zu einem Besuch in der Republik Namibia auf. Im Mittelpunkt der zwölftägigen Reise steht die Auseinandersetzung mit dem Völkermord der deutschen Kolonialtruppen im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika vor 100 Jahren, in den auch rheinische Missionare verstrickt waren. Der oberste Repräsentant der Evangelischen Kirche im Rheinland wird in Windhoek u.a. eine Ausstellung der Vereinten Evangelischen Mission (VEM, Wuppertal), die sich mit der blutigen Niederschlagung des Aufstands der Herero, Nama und Damara beschäftigt, eröffnen. Außerdem übergibt Schneider dem namibischen Bildungsminister Pohamba und dem Leiter des Staatsarchivs Mbumba Briefe der damaligen rheinischen Missionare in der einstigen deutschen Kolonie und andere Zeitdokumente, die der wissenschaftlichen Aufarbeitung des ersten Genozids des 20. Jahrhundert dienen sollen.


Als Gast der Evangelisch-Lutherischen Kirche der Republik Namibia (ELCRN) wird Präses Schneider überdies Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der dortigen Kirchen über die weitere Zusammenarbeit unter den namibischen Kirchen, über die Landfrage und die Bekämpfung der Folgen von HIV/Aids führen. Darüber hinaus nimmt die rheinische Delegation, der auch Oberkirchenrat Wilfried Neusel und Vizepräsident Christian Drägert angehören, am Empfang des deutschen Botschafters aus Anlass des Tages der deutschen Einheit teil. Auf dem Programm der Reise stehen auch zwei Predigten von Nikolaus Schneider in örtlichen Gemeinden und Treffen mit Bürgerrechtsorganisationen.