Pressemitteilung

Ein Plädoyer für Unternehmer, die Freiräume vorbildlich und verantwortungsvoll nutzen

Vortrag von Präses Schneider in der AntoniterCityKirche in Köln

  • Nr. 74/2008
  • 4.6.2008
  • 3587 Zeichen

Das Thema ist hochaktuell: Vor dem Hintergrund des Vertrauensverlustes in die Wirtschaft bzw. gegenüber Wirtschaftsführern und Managern laden die Evangelische Akademie im Rheinland, Bonn, die regionale Arbeitsgruppe Köln-Bonn-Leverkusen des Arbeitskreises Evangelischer Unternehmer und die Gemeinde der AntoniterCityKirche zu einer Veranstaltung ein mit dem Titel „Evangelischer Glaube und ökonomisches Handeln. Über Freiheit und Verantwortung eines Christenmenschen in der globalisierten Wirtschaft.“ Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, wird zum Thema einen Vortrag halten und erläutern, warum die evangelischen Kirche gerade in der derzeitigen krisenhaften Situation zu verantwortlichem unternehmerischem Handeln ermutigt und helfen will, ein positives Leitbild zu entwickeln.

Die Veranstaltung, zu der auch die Medienvertreterinnen und –vertreter herzlich eingeladen sind, beginnt am

Donnerstag, 5. Juni 2008, 18.30 Uhr,

in der Antoniterkirche, Schildergasse 57, 50667 Köln.

Ausgehend von der besonderen Verantwortung der Unternehmer wird Präses Schneider auf die christliche Tradition des „ehrbaren Kaufmannes“ Bezug nehmen, der seine Geschäfte im Wissen um seine letzte Rechenschaftsablegung vor Gott und im Blick auf die Belange seiner Mitarbeitenden und seiner Umwelt treibt: „Der ehrbare Kaufmann zeichnet sich nach den Kaufmannshandbüchern des Mittelalters durch grundlegende Tugenden aus wie Ehrlichkeit, Vorsicht, Diskretion, Wagemut im richtigen Moment, Friedensliebe, Ernsthaftigkeit, Höflichkeit, Klugheit, Ordnung und eine gute Erziehung“, so Schneider im Vortragstext. Heute könne der einzelne Unternehmer zwar nicht heroisch alle Probleme alleine in seinem Verantwortungsbereich lösen, eine staatliche Rahmenordnung sei nötig, die einen fairen Wettbewerb ermögliche – wie es „die protestantisch geprägten Gründerväter der sozialen Marktwirtschaft“ immer wieder proklamiert hätten. Und besonders wichtig: Das Handeln von Banken und neuen Investmentgesellschaften werde von den Kirchen stets mit dem Maßstab ethisch bewertet, ob neue Arbeitsplätze entstehen.

Außerdem werde heute unter dem Stichwort „Globalisierung“ eine „soziale Dimension“ eingefordert, um den sozialen Ungleichheiten und Unsicherheiten zu begegnen, die mit der wirtschaftlichen Globalisierung einher geben. Für diese Dimension verwendeten sich auch die Kirchen, im Sinne einer „globalen Sozialpolitik.“

Der Vortrag schließt mit einer Mahnung, die auf das Bild des „ehrbaren Kaufmannes“ rekurriert. Der Präses fordert: „Die Unternehmer sollten sich aus einem wohlverstandenen eigenen Interesse an den gesellschaftlichen Debatten um ethisch-verantwortliches Handeln beteiligen. Die evangelische Kirche wünscht sich Unternehmer, die in ihrem Verantwortungsbereich ihre Freiräume vorbildlich für soziale und umweltgerechte Lösungen nutzen und sich gleichzeitig für konstruktive Ordnungsregeln im Sinne der sozialen Marktwirtschaft einsetzen. Solche Unternehmer können auf Unterstützung und Ermutigung seitens der evangelischen Kirche rechnen,“ so Schneider.

In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass die Evangelische Kirche in Deutschland eine EKD-Denkschrift zum Thema „Unternehmerisches Handeln in evangelischer Perspektive“ plant, die im Laufe des Jahres veröffentlicht werden soll.

Über Ihre Teilnahme an der Veranstaltung und Berichterstattung würden wir uns freuen.