Pressemitteilung

Evangelische Kirche warnt vor Abbau

Kinder brauchen Horte:

  • 8.5.2003


Gegen die Pläne der NRW-Landesregierung, in den nächsten Jahren die Horte zugunsten der Offenen Ganztagsschulen aufzugeben, hat sich die rheinische Kirche ausgesprochen. „Die Arbeit der Horte ist unverzichtbar und durch keine andere Betreuungsform zu ersetzen“, sagte Oberkirchenrat Harald Bewersdorff, Leiter der Abteilung Erziehung und Bildung und Mitglied der Kirchenleitung. Für Kinder und Jugendliche seien am Nachmittag mehr Plätze zu schaffen. Dabei seien Konzepte zu verwenden, die die verlässliche Betreuung als qualifiziertes pädagogisches Angebot sicher stellen. Das bewährte Angebot der Horte dürfe den Offenen Ganztagsschulen nicht geopfert werden. „Der Erlass der Landesregierung zur Errichtung von offenen Ganztagsschulen ist in bezug auf den besonderen Förderbedarf der Kinder ideenlos und wortkarg. Er bietet gerade den sozial- und bildungsbenachteiligten Kindern nicht das, was sie brauchen“, so Bewersdorff weiter. Notwendig sei es, die Arbeit der Horte unter Berücksichtigung eines verbindlichen Grundschulbesuchs von acht bis 13 Uhr in Zusammenarbeit mit den überall vorhandenen Tageseinrichtungen für Kinder weiter zu entwickeln.


Die Evangelischen Kirchen im Rheinland und von Westfalen und die Lippische Landeskirche hatten bereits im Januar 2003 in einer gemeinsamen Stellungnahme zum Erlassentwurf „Offene Ganztagsschule“ der NRW-Landesregierung ihre Besorgnis geäußert, dass mit der Entwicklung zur offenen Ganztagsschule die Arbeit der Horte in Frage gestellt werde. „Damit wird eine bewährte Institution der Jugendhilfe aufgegeben, in der Qualitätsstandards für die Betreuung von Kindern und Jugendlichen gesetzlich festgelegt sind und realisiert werden“, heißt es in der Stellungnahme.


Auch die katholische Kirche setzt sich für den Erhalt der Horte ein. Sie startete gestern mit Plakaten, Aufklebern und einer Unterschriftenaktion die „pro-Hort“-Kampagne des Erzbistums Köln und seines Diözesan-Caritasverbandes.