Pressemitteilung

Im Endspurt alle Kräfte auf dem Ausbildungsmarkt mobilisieren

Appell der Kirchen und der Arbeitgeber:

  • 28.11.2003


So lautet das Motto der Gemeinsamen Erklärung des Bistums Essen, der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Landesvereinigung der Arbeitgeberverbände NRW, die heute in Duisburg bei einem offenen Pressegespräch im Bildungszentrum der ThyssenKrupp AG vorgestellt wurde. Ziel des Appells ist es, „den ausbildungsbereiten und ausbildungsfähigen Jugendlichen, die noch ohne Ausbildungsplatz sind, eine berufliche Ausbildung und damit auch eine berufliche Perspektive zu ermöglichen“, heißt es in der Erklärung. Auch die öffentlichen Arbeitgeber seien in dieser Situation gefragt. „Es ist eine moralische Pflicht aller gesellschaftlichen Kräfte, Jugendlichen die Erfahrung zu ersparen, nicht gebraucht zu werden. Jugendliche ohne Ausbildungschancen geraten in eine Identitätskrise und in eine soziale und politische Distanz zu unserem Gemeinwesen“, betonen die Unterzeichner.


„Ohne Endspurt wird das Ziel nicht erreicht“, unterstrich Präses Nikolaus Schneider iim Pressegespräch diese Forderungen. Eine Ausbildung sei für junge Leite unverzichtbar, auch ohne sich direkt anschließendes Arbeitsverhältnis. Drei Aspekte müssten beim Endspurt zusammenwirken: das Eigeninteresse der Industrie, die gut ausgebildete Arbeitskräfte benötige, das gesellschaftliche Interesse, Ausbildungsplätze anzubieten, damit sich Jugendliche in der Gesellschaft zurecht finden könnten, und die Menschenwürde. „Es gehört zur Würde des Menschen, dass wir tätig sind. Es geht um die Wertschätzung jedes einzelnen“, so der Präses. Zu den Rahmenbedingungen für die Betriebe sagte er, die Diskussion um eine Ausbildungsplatzabgabe gehe am eigentlichen Problem vorbei, dass zuwenig Ausbildungsplätze vorhanden seien.


Dr. Jochen F. Kirchhoff, Präsident der Landesvereinigung Arbeitgeberverbände NRW, unterstrich die Korrelation von Arbeitsplatzabbau und Rückgang der Ausbildungsplätze. Nach den neuesten Zahlen für das Land NRW sei das Angebot an Ausbildungsangeboten in der Industrie um 2,2 Prozent zurückgegangen, im Handwerk um 6 Prozent, im öffentlichen Dienst um 10,8 Prozent.


Der Text der Gemeinsamen Erklärung ist im Internet abrufbar unter www.ekir.de