Pressemitteilung

Rheinische Kirche tritt offensiv für den evangelischen Religionsunterricht ein

Positionspapier einstimmig verabschiedet:

  • 11.1.2003


Ethik ja – Religionsunterricht nein? Dieser weitverbreiteten Haltung erteilte die Landessynode heute eine klare Absage. Sie verabschiedete ein Positionspapier zum Religionsunterricht, das die innerkirchliche Debatte intensivieren und den Konsens bei der Gestaltung des Religionsunterrichts stärken soll. „Da sich vor Ort unterschiedliche Modelle von Religionsunterricht zu verselbständigen drohen, ist eine deutliche Positionierung der Evangelischen Kirche im Rheinland wichtig“, heißt es in der Begründung.



Das Positionspapier ist zur innerkirchlichen Klärung, aber auch für die Gestaltung der Praxis, Gespräche mit den Partnern und für die Verhandlungen mit Politik und Verwaltung gedacht. Abgelehnt werden darin Forderungen, dass evangelische und katholische Schülerinnen und Schüler angesichts zunehmender Säkularisierung zusammen wachsen und dafür auf ein konfessionelles Profil verzichtet werden soll. Normalität an den Schulen ist heute eine religiös gemischte bzw. konfessionslose Schülerschaft, bestehend aus evangelischen, katholischen, muslimischen und konfessionslose Kindern und Jugendlichen. Viele Schülerinnen und Schüler erfahren heute keine religiöse Erziehung mehr. Vor diesem Hintergrund betont das Positionspapier die Notwendigkeit der Konfessionalität im Religionsunterricht ausdrücklich. „Evangelischer Religionsunterricht hat erkennbar theologische Grundlagen“, heißt es in dem Papier. „Wir geben den Religionsunterricht auf, wenn wir ihn aus seinen theologischen Fundamenten lösen“, sagte dazu Oberkirchenrat Harald Bewersdorff gestern in einer Pressekonferenz. „Wir brauchen eine innerkirchliche Offensive für den Religionsunterricht“, so Bewersdorff weiter.



Das Positionspapier enthält Handlungsstrategien zur Unterstützung des evangelischen Religionsunterrichts. Vorrangig sollen Modelle von Elternarbeit und Elterninformationen zum Religionsunterricht entwickelt werden. Eltern sollen unterstützt werden, auch politisch für den Religionsunterricht einzutreten.



In den acht „Argumenten für den Religionsunterricht“ des Positionspapiers heißt es, der evangelische Religionsunterricht leiste einen Beitrag zur Alphabetisierung von Kindern und Jugendlichen ohne religiöse Erfahrung, er fördere die Identitätsbildung und Urteilsfähigkeit in religiösen und ethischen Fragen und er bereichere das Schulleben.