Pressemitteilung

Präses Schneider eröffnet heute Behindertenwerkstatt in Russland

Einmaliges Projekt in der Stadt Pskow:

  • 12.9.2003


Vor mehr als zehn Jahren besuchte Peter Beier, damals Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, aus Anlass des 50. Jahrestages des Überfalls deutscher Truppen auf die Sowjetunion die im Krieg fast völlig zerstörte russische Stadt Pskow. Damals begann die „Initiative Pskow in der Evangelischen Kirche im Rheinland e.V.“ mit praktischer Versöhnungsarbeit. Nun können die Verantwortlichen eine weitere Frucht ihrer Arbeit ernten: Heute morgen eröffnete Nikolaus Schneider, Präses der rheinischen Kirche, mit dem Pskower Oberbürgermeister Michail Choronen und Erzbischof Eusebius einen Erweiterungsbau der Behindertenwerkstatt, die im Jahr 2001 auf Betreiben der Partnerschaftsinitiative Pskow als erste Werkstatt für Behinderte in Russland eingerichtet worden war. 430.000 Euro, die der Neubau mit seinen 50 Plätzen gekostet hat, sind hauptsächlich durch Spenden und Stiftungsgelder finanziert worden. In Zusammenarbeit mit der Kindernothilfe (Duisburg) wurde auch eine Station für verlassene Säuglinge eröffnet.


In seiner Eröffnungsansprache erinnerte Präses Schneider an Mord und Schrecken, die mit dem Überfall der Deutschen auf die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg auch in Pskow Einzug gehalten hatten. Auch wenn Grauen und blutige Spuren unvergessen blieben, hätten doch Güte und Liebe gesiegt, wie es in einem Bibelvers am Eingang des Hauses heißt: „Wer anderen Güte und Liebe erweist, der findet ein erfülltes Leben“ (Sprüche 21, 21). „Neues ist entstanden. Versöhnung ist geschehen. Menschen haben zueinander gefunden. Liebe und Güte schafft für sie gemeinsam ein erfülltes Leben“, so Nikolaus Schneider wörtlich. Die neue Werkstatt sei und bleibe ein Zeichen der Versöhnung.


Durch den Erweiterungsbau verfügt die Behindertenwerkstatt in Pskow, in der auch Holzspielzeug für den Export produziert wird, nun über 90 Plätze. Insgesamt sind bis zu 200 geplant. In Pskow hat die rheinische Kircheninitiative bereits mehrere soziale Einrichtungen aufgebaut. Dazu gehört unter anderem ein heilpädagogisches Zentrum und ein Förderzentrum für Vorschulkinder. Vier Zivildienstleistende der Evangelischen Kirche im Rheinland tun momentan in den Behinderteneinrichtungen in der russischen Stadt Dienst.


Internet: www.ekir.de/pskow und www.initiativepskow.de