Pressemitteilung

Drei Vorschläge für die Nachfolge von Präses Manfred Kock

Achtung SPERRFRIST: Freitag, 11. Oktober 2002, 12 Uhr Vorbereitung der Landessynode 2003:

  • 11.10.2002


Präses Manfred Kock hat die Mitglieder der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland jetzt über die Vorschläge des Ständigen Nominierungsausschusses für die im Januar 2003 auf der Landessynode anstehenden Wahlen zur Kirchenleitung informiert.



Als Kandidatin/Kandidaten für das Präses-Amt schlägt der Ausschuss vor:



· Oberkirchenrätin Petra Bosse-Huber (Wuppertal)


· Professor Dr. Günter Ruddat (Bochum)


· Vizepräses Nikolaus Schneider (Neukirchen-Vluyn).



 


Mit Oberkirchenrätin Petra Bosse-Huber bewirbt sich erstmals eine Frau um das rheinische Präses-Amt. Die 43-jährige Theologin und Germanistin aus Wuppertal leitet seit März 2001 die Abteilung II (Dienst von Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern; Innerkirchliche Dienste) im Landeskirchenamt in Düsseldorf. Zuvor war die Mutter dreier Töchter seit 1989 Pfarrerin der Kirchengemeinde Elberfeld-West und Synodalassessorin (Stellvertreterin des Superintendenten) im Kirchenkreis Elberfeld.


Einen besonderen Schwerpunkt der Gemeindearbeit hat Petra Bosse-Huber neben der traditionellen parochialen Arbeit auf die Seelsorge gelegt. So arbeitete sie mehrere Jahre auch als Notfallseelsorgerin. Einen wichtigen Akzent setzte sie mit der Öffnung „ihrer“ Kirche zu einer offenen Innenstadtkirche mit seelsorglichen, kulturellen und diakonischen Angeboten für die Menschen in der Stadt.


In der Arbeit im Landeskirchenamt ist für sie neben der Förderung der Ehrenamtlichen besonders die Arbeit für die Mitarbeitenden nach vorne gerückt, hin zu einem rheinischen Profil eines gerechten Miteinanders von Menschen in unterschiedlichen kirchlichen Berufen.


Petra Bosse-Huber ist seit 1987 mit dem Physiker Dr. Wolfgang Huber verheiratet.



 


Professor Dr. Günter Ruddat lehrt als Professor für Praktische Theologie an der Evangelischen Fachhochschule Bochum und an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal. Schwerpunkte des 55-jährigen Vaters von vier erwachsenen Söhnen sind dabei Gemeindepädagogik, Religions- und Sonder(schul)pädagogik sowie Liturgik.


Aufgewachsen in Duisburg-Hamborn wurde er besonders von der evangelischen Jugendarbeit (VCP) und der Mitarbeit im Kindergottesdienst geprägt. Nach dem Theologiestudium in Bonn und Heidelberg arbeitete er als Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Praktische Theologie (Prof. Dr. Schröer) an der Universität Bonn. Von 1976 bis 1991 war er Gemeindepfarrer in Leverkusen, ehe er als Professor für Praktische Theologie an der Ev. Fachhochschule in Bochum berufen wurde. Zum April 2001 erhielt Ruddat die Berufung zum (nebenamtlichen) Professor an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal.


Seit vielen Jahren engagiert er sich nicht nur im Kontext des Kirchentags für lebendige Gottesdienstgestaltung. Seit 1997 ist er Vorsitzender des Ständigen Ausschusses für Abendmahl, Gottesdienst, Fest und Feier und Mitglied der Präsidialversammlung des Deutschen Evangelischen Kirchentags (DEKT).
Günter Ruddat ist seit 1972 mit der Fachbuchhändlerin Kriemhild Ruddat verheiratet.


 


Vizepräses Nikolaus Schneider wurde von der Landessynode 1997 zum Oberkirchenrat als Leiter der Abteilung I (Dienst von Theologinnen/Theologen und Kirchenbeamtinnen/Kirchenbeamten) sowie zum theologischen Vizepräses der rheinischen Kirche gewählt. Zuvor war der 55-jährige Vater dreier erwachsener Töchter zehn Jahre lang Superintendent des Kirchenkreises Moers.


Im Landeskirchenamt trägt Nikolaus Schneider als Personaldezernent die Verantwortung u.a. für die mehr als 2.000 Theologinnen und Theologen seiner Kirche. Dabei ist ihm die Seelsorge an diesen ein besonderes Anliegen. Nicht erst seit der Übernahme seiner ersten Pfarrstelle in Duisburg-Rheinhausen (1976 – 1984) stehen für Nikolaus Schneider, der aus einer Stahlarbeiterfamilie stammt, Sozialethik und Gesellschaftspolitik im Zentrum seiner Arbeit. Von 1984 bis 1991 arbeitete Schneider, der neben Theologie auch einige Semester Volkswirtschaftslehre studiert hat, als Diakoniepfarrer im Kirchenkreis Moers. Neben seinem Engagement im Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt gilt sein Augenmerk auch dem christlich-jüdischen Dialog und der Partnerschaft zur United Church of Christ (UCC) in den USA.


Seit 1994 ist Nikolaus Schneider Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche der Union (EKU); seit 1998 hat er zudem das Amt des Präses der EKU-Synode inne.


Er ist seit 1970 mit der Lehrerin Anne Schneider verheiratet.



 


Die Landessynode wählt den neuen oder die neue Präses am 9. Januar 2003 während der Tagung in Bad Neuenahr. Die Nachwahl ist nötig geworden, da der jetzige Präses, Manfred Kock, wie bei der vergangenen Synode angekündigt,



vorzeitig aus dem Amt scheidet. Dementsprechend wird der Nachfolger oder die Nachfolgerin bis zum regulären Ende von Kocks Wahlperiode 2005 in das Präses-Amt gewählt. (Manfred Kocks Wahlperiode als EKD-Ratsvorsitzender endet im Herbst 2003. Bis dahin wird er dieses Amt auch wahrnehmen.)


Nach der Geschäftsordnung sind weitere Kandidatenvorschläge auch noch während der Landessynode möglich.



Neben der Präseswahl steht auch die Nachwahl für ein nebenamtliches nicht-theologisches Mitglied der Kirchenleitung an, da der bisherige Amtsinhaber, Professor Dr. Karl-Heinz Sohn (Essen), wegen des Erreichens der Altersgrenze im April kommenden Jahres ausscheidet.


Für seine Nachfolge schlägt der Ständige Nominierungsausschuss als Kandidatin/Kandidat vor:



· Helga Siemens-Weibring (Essen)


Leiterin der Familienbildungsstätte des Kirchenkreises Barmen


· Dr. Werner Tegtmeier (St. Augustin)


Staatssekretär a.D.



Die neugewählten Mitglieder der Kirchenleitung sollen dann am 27. April 2003 mit einem Gottesdienst in ihre Ämter eingeführt werden.



 


(Hinweis an die Redaktionen: Auf Wunsch stellen wir Ihnen Fotos von Oberkirchenrätin Bosse-Huber, Vizepräses Schneider und Professor
Dr. Ruddat auf elektronischem Wege zur Verfügung. Entsprechende Anfragen bitte an pressestelle@ekir.de oder per Telefon 0211/4562-373)