Pressemitteilung

NRW erhält erstes Netzwerk für Stammzellenforschung

Meldung vom 1.2.02

  • 5.2.2002

Düsseldorf (epd). In Nordrhein-Westfalen entsteht ein „Kompetenznetzwerk Stammzellenforschung“. Zwei Tage nach der Bundestagsentscheidung für einen begrenzten Import embryonaler Stammzellen stellte Wissenschaftsministerin Gabriele Behler (SPD) die landeseigene Initiative in Düsseldorf vor. „Wir wollen die Aktivitäten bündeln, den Nachwuchs fördern und den Forschungsstandort Nordrhein-Westfalen im internationalen Wettbewerb präsentieren“, sagte Behler am Freitag vor Journalisten. Ein wichtiges Ziel sei zudem, die noch nicht abgeschlossene Debatte um die Stammzellforschung auf breiter gesellschaftlicher Basis fortzusetzen.


Der Startschuss für den nach Angaben der Ministerin bundesweit einmaligen Zusammenschluss von Wissenschaftlern, Medizinern, Juristen und Gesellschaftswissenschaftlern soll Mitte April erfolgen. In den folgenden Wochen wird die konkrete Form der Zusammenarbeit von Hochschulen, die sich auf dem Gebiet der Stammzellenforschung engagieren, festgelegt. In einer ersten Bestandsaufnahme haben acht Universitäten in Aachen, Bielefeld, Bochum, Bonn, Essen, Düsseldorf, Köln und Münster ihr Interesse an dem Netzwerk bekundet.


Im Mittelpunkt steht der Austausch über die Grundlagenforschung. Angedacht ist, so Behler, über die vielfältigen Kooperationen zu neuen Forschungsschwerpunkten zu kommen. Von den bisher 70 eingereichten Forschungsprojekten befassen sich nur zwei mit den ethisch umstrittenen embryonalen Stammzellen, der größte Teil mit der Forschung an adulten Stammzellen. Der Zusammenschluss trägt auch dem internationalen Trend Rechnung, Forschungsbündnisse zu fördern.


Das Netzwerk soll Gesellschaftswissenschaftler einbeziehen. So sind eine bio-medizinische und eine ethisch-rechtlich-sozialwissenschaftliche Arbeitsgruppe geplant. Die Fachgruppe Ethik wird nach Worten von Ministerin Behler unter Leitung von Professor Ludger Honnefelder (Bonn) stehen. Ihre Aufgabe ist es, zu Themen wie „Lebensbeginn und Schutzwürdigkeit“ Stellung zu nehmen. Gesellschaftlich relevante Gruppen wie Kirchen oder Patientenorganisationen sowie internationale Experten sollen ebenfalls in den Foren des Netzwerks zu Wort kommen. (d20249/b24/1.2.02)


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