Pressemitteilung

Unternehmer mit christlichem Anspruch - Der Verband "Christen in der Wirtschaft" ist 100 Jahre alt

Bericht vom 18.2.02

  • 18.2.2002


Wuppertal (epd). „Unsere Christenpflicht im Beruf“: So lautete das Thema, als am 18. Februar 1902 in Berlin 36 Geschäftsleute zusammenkamen. Am Ende ihre Treffens gründeten sie den „Verband gläubiger Kaufleute und Fabrikanten“. Hundert Jahre später heißt der Zusammenschluss „Christen in der Wirtschaft“. Gefeiert wird das runde Jubiläum am 31. Mai im Zugspitzdorf Grainau.


Erklärtes Ziel der Vereinigung war es, einander in guten wie in kritischen Zeiten seelsorgerlichen und praktischen Rat zu geben. Daran hat sich bis heute nichts geändert, die Formulierung klingt nur moderner: „Orientierung, Motivation, Erfahrungsaustausch, Hilfe und Begegnung für alle Christen in der Wirtschaft“ hat sich der eingetragene Verein auf die Fahnen geschrieben.


„Wir sind ein nach christlichen Werten lebender Verband“, erläutert der Vorsitzende Johannes Szepan. „Unsere Verantwortung ist es, mit Menschen darüber ins Gespräch zu kommen, wie man Christsein im Beruf leben kann.“ Der Verband versteht sich als ein Zusammenschluss von Christen aus dem gesamten Bereich der Wirtschaft, die sich bemühen, ihr persönliches und berufliches Handeln nach christlichen Prinzipien zu gestalten.


Die meisten der rund 1.100 Mitglieder sind Mittelständler oder Handwerker, zu ihnen zählt etwa der prominente Schuhproduzent Heinz-Horst Deichmann. Die bundesweit in 39 Regionalgruppen organisierten Mitglieder treffen sich regelmäßig zu Tagungen, Seminaren und Foren.


Neben geistlicher Ermutigung und Erfahrungsaustausch sollen dabei Anregungen und Beispiele zur Umsetzung des Glaubens in den praktischen Wirtschaftsalltag erarbeitet und vermittelt werden. Dazu gehört nach Ansicht von CIW-Vorstandsmitglied Horst-Dieter Witte, sich als Chef nicht verleugnen zu lassen.


Jesus Christus als Maßstab bedeutet nach Auffassung Szepans ferner, „dass die oberste Priorität nicht das Geld verdienen ist“. Zu den Leitlinien zählen für den CIW-Vorsitzenden auch Glaubwürdigkeit, die Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern und der Grundsatz, Kunden so behandeln, wie man selbst behandelt werden will.


Es gehe darum, sich nicht alleine über den Beruf zu identifizieren, ergänzt Vorstandsmitglied Ulrike Jooß. Im Mittelpunkt stehe Gottes Beziehung zum Menschen: „Du bist nicht wertvoll, weil du ein großes Auto fährst, sondern weil du von Gott geliebt wirst.“


Seit einigen Jahren sei zunehmend auch praktische Hilfe gefragt, berichtet Geschäftsführer Andreas Schnabel. Um einen drohenden Konkurs abzuwenden oder aus der Arbeitslosigkeit herauszukommen, nahmen etliche Mitglieder eine kostengünstige Beratung durch kompetente Fachleute in Anspruch.


Der Verein bietet Hilfe suchenden Mitgliedern honorarfreie Beratungsgespräche mit Experten aus den eigenen Reihen, etwa Juristen, Steuerberatern oder Betriebspraktikern im Ruhestand. Daneben stehen laut Schnabel auch Seelsorger für Gespräche zur Verfügung – Menschen in wirtschaftlicher Not benötigten nämlich häufig auch Unterstützung durch Gebet.


„Christen in der Wirtschaft“ im Internet unter http://www.ciw.de (d20336/18.2.02)


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