Mit dem Projekt www.trauernetz.de hat die Evangelische Kirche im Rheinland heute den ersten virtuellen Trauerraum einer Kirche im deutschsprachigen Raum vorgestellt. „Wer nach dem Verlust eines geliebten, nahen Menschen trauert, wütend oder hilflos ist, der findet in unseren Kirchen Räume der Stille und des Hörens auf Gottes Wort und Menschen, die Trost und Hilfe bieten“, erläuterte Pastor Ralf-Peter Reimann, Internetkoordinator der rheinischen Kirche, bei der Präsentation in Wuppertal. Reimann weiter: „Einen solchen Raum haben wir nun auch auf das Internet übertragen, weil wir festgestellt haben, dass sich viele Menschen in der Anonymität des World-Wide-Web eher mit ihren Gefühlen öffnen.“ Hinter der Adresse www.trauernetz.de verbergen sich Gebete, Bibelverse, meditative Text, Lyrik und Musik zu Gefühlen wie Angst, Wut oder Einsamkeit, denen sich Trauernde oft hilflos ausgesetzt fühlen. „Wir wollen damit die Trauernden anregen, über die eigenen, oft widersprüchlichen Gefühle nachzudenken“, so Reimann, denn dies sei der erste Schritt zur Trauerbewältigung. www.trauernetz.de verbleibt aber nicht allein bei der virtuellen Trauer: Das seelsorgliche Angebot der Evangelischen Kirche im Rheinland weist den Weg zu kirchlichen Gruppen, zum Gemeindepfarrer/zur Gemeindepfarrerin und zur Telefonseelsorge. Eine umfangreiche Sammlung geprüfter Links listet Selbsthilfegruppen und andere Anlaufstellen für Trauernde auf. Außerdem gibt es zahlreiche Hinweise auf weiterführende Literatur. „Ganz wichtig ist uns auch, dass die Trauernden hier die Möglichkeit des anonymen, angstfreien Austausches mit anderen Menschen haben“, stellte Pastor Reimann fest, „deshalb gehört zu unserem neuen Internetangebot auch ein Gästebuch bzw. Forum für die User. Wir bieten keinen virtuellen Friedhof, wo den Leuten virtuelle Grabsteine zu horrenden Preisen verkauft werden. Als Kirche bieten wir Gottes Wort, Trost und Hilfe – im Internet wie im ,richtigen Leben‘“.
