Pressemitteilung

Präses Manfred Kock unterstützt „erlassjahr.de“

Kampagne fordert Fairness bei Entschuldung der Dritten Welt:

  • 14.3.2002


Manfred Kock, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, plädiert für ein faires und transparentes Schiedsverfahren bei der Entschuldung der Länder der sogenannten Dritten Welt.



In einem Brief an das entwicklungspolitische Bündnis „erlassjahr.de – Entwicklung braucht Entschuldung“ schreibt Kock: „Im Jahre 1999 hofften viele, darunter zahlreiche Mitglieder der Evangelischen Kirche im Rheinland, dass der Kölner Weltwirtschaftsgipfel auch den hoffnungslos überschuldeten Ländern des Südens ein faires und durchschaubares Entschuldungsverfahren bieten würde, um Millionen Unschuldige vor frühem Tod, vor Krankheit und vor Verelendung zu bewahren. Diese Hoffnung hat sich nur für wenige Länder erfüllt. Nach wie vor leidet die Mehrheit der Weltbevölkerung unter dem Druck von Schulden, und die internationalen Finanzinstitutionen, wie Weltbank und Weltwährungsfonds, aber auch der Pariser und der Londoner Club, sind Gläubiger, Kläger und Richter, Gutachter und Vollstrecker in eigener Sache.“ Aus diesen Gründen unterstütze er die Forderung „Entschuldung fair ändern“ der Kampagne „erlassjahr.de“.



„Christinnen und Christen beten in aller Welt um Vergebung ihrer Schuld. Was Gott uns gewährt, muss auch Früchte unter den Menschen tragen“, so Präses Kock wörtlich.



„erlassjahr.de“ startet am Freitag eine bundesweite Kampagne für einen neuen Umgang mit den Schulden der armen Länder. Zentrale Forderung der etwa 700 kirchlichen und entwicklungspolitischen Gruppen, die sich in dem Bündnis zusammengeschlossen haben, ist ein internationales Insolvenzrecht, das ein unparteiisches Verfahren, ein Anhörungsrecht für alle Betroffenen und die Sicherstellung des Existenzminimums umfassen soll.