Pressemitteilung

„Mitten im Chaos sind wir geborgen in Gottes Hand“

Präses Manfred Kock in seiner Osterpredigt im Rundfunk:

  • 28.3.2002


„Mitten im Chaos sind wir geborgen in Gottes Hand.“ Auf diesen Punkt bringt der Vorsitzende des Rates der EKD und Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland seine Osterpredigt in einem Rundfunk-Gottesdienst am Ostersonntag. Die alte Osterbotschaft vom Sieg des Lebens über den Tod verdiene neues Vertrauen, auch wenn „unser persönliches Geschick und die menschliche Geschichte voller Rätsel bleiben“, so Manfred Kock, in der Abteikirche in Offenbach am Glan. Noch widersprächen die Wirklichkeit der Welt wie Krankheit, Hunger, Folter, Krieg und Terror der „Botschaft vom Tod des Todes“. Doch mit der Guten Nachricht von Ostern werde der „Stein vom Grab der Hoffnung“ weggewälzt und dem Leben eine neue Perspektive geschenkt.



Kock mahnt vor dem „unerbittlich logischen Gottesbild“, wie es seit jeher beschworen würde bei dem Versuch, dem Leiden einen letzten Sinn zu geben. Doch der Gedanke „Wenn du leidest, dann muss es einen Grund haben“ führe letztlich nur in einen dogmatischen Zwang von Schuld und Strafe, von Verdienst und Lohn. „Diese Händlergesinnung liegt wie ein Felsen zwischen Gott und Mensch“ und begrabe damit jede Hoffnung, meinte Kock. Diese Störung der Gottesbeziehung bleibe nicht ohne Folgen für das Miteinander der Menschen, die „sich immer wieder untereinander knechteten mit ihrer Logik von Investition und Rendite, von Leistung und Verdienst“. Ostern dagegen sei die Einladung Gottes in ein neues Verständnis von Freiheit im Umgang mit sich selbst, mit der Schöpfung und mit dem Glauben. „Gott lässt dem Geschöpf Freiheit und Verantwortung … zum Schweigen und zu neuer Erkenntnis.“



 


*****************************



Der Ostergottesdienst mit Präses Manfred Kock wird am Ostersonntag,
31. März 2002, ab 10 Uhr auf SR 2 – Kulturradio – im Hörfunk übertragen.